Vielfalt? Natürlich!
Im Sinne einer effizienten Unternehmensführung galt es in vielen Firmen über einige Jahrzehnte lang hinweg Vielfalt zu vermeiden. Dabei ging es insbesondere darum zu standardisieren – vielleicht auch die Vielfalt bewusst zu ignorieren. Automatisierung stand im Fokus, Systeme und Menschen mussten sich den internen Prozessen anpassen. Doch mit der Globalisierung einher ging auch ein Umdenken: Getrieben von dem Wunsch nach Individualisierung waren Unternehmen immer mehr gezwungen sich anzupassen, alte Muster aufzubrechen und sich neu zu sortieren. Denn neben Kunden, Lieferanten, Investoren und der Öffentlichkeit waren insbesondere auch die eigenen Mitarbeitenden vielfältig in Bezug auf ihr Alter, ihre Erfahrungen, ihre kulturellen Hintergründe und auch ihre sexuelle Ausrichtung.
In vielen Unternehmen bedurfte es daher einem konsequenten Diversity-Management, das auf allen Unternehmensebenen fest verankert ist und unabhängig von Hierarchien im gesamten Unternehmen gelebt wird – denn: Es ist lange kein Geheimnis mehr, dass Heterogenität in Teams die Arbeitsresultate signifikant verbessern. (Quelle: ti communication) Es ist sogar bewiesen, dass ethnisch diverse Firmen bis zu 33 Prozent erfolgreicher sind, sich mit einer 1,7-mal höheren Wahrscheinlichkeit zu Innovationsführern in ihrer Branche entwickeln und zudem noch die deutlich bessere Chance haben, Top-Talente für sich zu gewinnen. (Quelle: Personio)Um mehr Bewusstsein für die Notwendigkeit von Diversity zu schaffen, hat die „Charta der Vielfalt“ am 11. Juni 2013 den ersten Tag der Vielfalt ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Unternehmensinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist Schirmherrin. In diesem Jahr findet der Tag der Vielfalt bzw. Deutsche Diversity Tag bereits zum achten Mal in Folge statt.
Duden: Vielfalt, die Fülle von verschiedenen Arten, Formen o. Ä., in denen etwas Bestimmtes vorhanden ist, vorkommt, sich manifestiert; große Mannigfaltigkeit
Die Definition zeigt bereits, dass Diversity – zu Deutsch „Vielfalt/Verschiedenheit“ – ein weites Spektrum abdeckt. Es geht dabei um weitaus mehr als „nur“ um Faktoren wie das Geschlecht oder das Alter. Und es geht vor allem um mehr als nur mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen – womit die meisten Diversity erst einmal verbinden. Es gilt Menschen in ihrer komplexen Verschiedenartigkeit – in Bezug auf Kultur, Geschlecht, Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung oder Religion – zu akzeptieren und ihre wertvollen unterschiedlichen Perspektiven und Vorstellungen als Vorteil zu nutzen.
Im Fokus steht die Förderung der sozialen, kulturellen und ethnischen Vielfalt der Mitarbeitenden. Dahinter steckt das Potenzial, dass gemischte Teams mit ihren unterschiedlichen Hintergründen Problemlösungen effizienter und kreativer angehen sowie mehr Lösungsoptionen generieren – ganz einfach aus dem Grund, weil sie mit unterschiedlichen Blickwinkeln an die Problemstellung herangehen. Ein Potenzial, das noch nicht alle Unternehmen für sich erkannt haben.
Doch wie erkennt man Diversität?
Während Diversitätsmerkmale wie Alter, Geschlecht oder Hautfarbe (innere Dimension) häufig sichtbar sind, gibt es eine Vielzahl von Diversitätsmerkmale wie sozioökonomischer Hintergrund, kulturelle Herkunft, Religion/Weltanschauung, familiäre Situation oder chronische Erkrankung (äußere Dimension), die oftmals für das Gegenüber unsichtbar bleiben. Sie tragen doch erheblich zur Prägung der Persönlichkeit bei. Einen Überblick über die verschiedenen Diversitätsdimensionen zeigt nachfolgende Grafik:
Wie ein gesundes Miteinander funktionieren kann
Bei uns bei badenova ist Vielfalt nicht nur ein Lippenbekenntnis. Diversity-Management wird im Unternehmen gezielt gefördert und das auch auf Vorstandsebene: „Bei uns sollen sich alle wohlfühlen können! Deshalb streben wir eine Kultur an, bei der in einem gesunden, wertschätzenden Arbeitsklima Unterschiede als Bereicherung erlebt und genutzt werden. Dazu stellt unser Unternehmen auch eine entsprechende Organisation und Prozesse bereit, auf die sich jeder verlassen kann.“ – erklären die badenova Vorstände Hans-Martin Hellebrand und Heinz-Werner Hölscher.
Das unternehmerisches Diversity-Management bei badenova kümmert sich durch Bewusstseinsbildung und organisatorische Rahmensetzung darum, dass alle unterschiedlichen Herkünfte und Ausrichtungen nicht nur auf dem Papier, sondern im gelebten Alltag des Unternehmens gleichberechtigt wahrgenommen und gleich behandelt werden. Mit dem Ziel, dass jeder sich bei uns wohlfühlt, egal wer man ist und was man hier im Unternehmen für einen Tätigkeit ausübt. Es ist auch gewünscht, dass manchmal konstruktiv um die Sache diskutiert wird. Aber eben immer respektvoll, tolerant und mit der gesunden gegenseitigen Wertschätzung. Das muss die Basis jeglicher Zusammenarbeit sein. Denn auch unterschiedliche Meinungen gehören dazu, sind wichtig und bringen letztendlich das Unternehmen durch die verschiedenen Blickwinkel weiter.
„Wir wissen, dass Diversity uns besser macht, uns neue Perspektiven eröffnet und letztendlich wettbewerbsfähiger macht. Vielfalt bereichert unser Unternehmen!“, erklären die badenova Vorstände Hellebrand und Hölscher.
Doch wie schaffen wir diesen wertschätzenden Umgang miteinander, wie gewährleisten wir eine Atmosphäre des Vertrauens, der Chancengleichheit, der Anerkennung und Offenheit? Dass wir bei badenova bereits auf einem guten Weg sind, zeigt sich an verschiedenen Maßnahmen:
· Klare Diversity-Strukturen: Bei badenova haben wir Strukturen geschaffen, die auf allen Unternehmensebenen fest verankert sind. Dabei gibt es klare Verantwortlichkeiten und definierte Personen, die erforderliche Maßnahmen hinsichtlich Diversity proaktiv einleiten, die Umsetzung überwachen und auch begleiten. So haben wir beispielsweise neben internen Diversity-Beauftragten auch eine externe Anlaufstelle. Alle Diversity-Beauftragten sind weisungsunabhängig.
· Definition der Rechte & Pflichten: Alle definierten Prozesse, Strukturen und Rollen sind in einer Konzernbetriebsvereinbarung für die gesamte badenova Unternehmensgruppe bindend festgehalten und für alle transparent einsehbar.
· Vielfalt mit allen Sinnen: Führungskräften kommt bei der erfolgreichen Umsetzung von Diversity Management als Multiplikatoren und Vorbilder eine Schlüsselrolle zu. Sie leben die Unternehmenskultur im Alltag und können eine Entwicklung anstoßen, vorleben und etablieren. Aus diesem Grund finden regelmäßig verbindliche Führungskräfte-Workshops statt, um Führungskräfte für das Thema zu sensibilisieren und ihre Rolle zu schärfen.
· Netzwerk „NoW for change“: Seit nun über einem Jahr gibt es in der gesamten Unternehmensgruppe das Netzwerk „NoW for change“, das sich für das Thema „Frauen in der Arbeitswelt“ stark macht. Ob jung oder alt, ob Mann oder Frau und egal welche Hierarchieebene – hier ist jeder willkommen.
· LGBTIQ-Netzwerk: „queer@badenova“ ist ein LGBTIQ-Netzwerk und beschäftigt sich mit dem Ziel ein offenes Arbeitsumfeld für alle zu fördern – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Die Abkürzung LGBTIQ steht im Englischen für Lesbian Gay Bisexual Trans Intersex Queer bzw. im Deutschen entsprechend für Lesbisch Schwul Bi Trans* Inter* Queer.
Dies sind nur einige beispielhafte Auszüge, wie bei uns Diversity aktiv im gesamten Unternehmen gelebt wird. Klar ist jedoch: Diversity ist ein dauerhaftes Anliegen und kein einmaliges Projekt. Um Vielfalt im Unternehmen richtig zu managen und zu fördern, bedarf es weiterhin auch einer langfristigen Verankerung im Unternehmen.
Die Vorstände von badenova betonen daher nochmals die Wichtigkeit des Themas für die Unternehmensgruppe:
"Diversity-Management heißt auch zu verstehen, dass es häufig unbeabsichtigte aber teilweise auch beabsichtigte Diskriminierung gibt. Wir bei badenova sehen es als eine dauerhafte Aufgabe, ständig daran zu arbeiten, sowohl die Diskriminierung zu verhindern, wie auch die Vielfalt als Chance zu erkennen."
Und letztlich ist doch jede und jeder von uns anders komisch… und das ist gut so!