Eine Fußbodenheizung ist eine moderne und effektive Art der Raumheizung, die immer beliebter wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern, die meist an der Wand montiert sind, wird die Wärme bei einer Fußbodenheizung direkt im Boden erzeugt und von dort aus gleichmäßig im Raum verteilt. Dadurch entsteht ein angenehmes und behagliches Raumklima, ohne dass kalte Stellen oder Zugluft entstehen. Eine Fußbodenheizung kann in Neubauten ebenso wie in Altbauten nachgerüstet werden und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich.

Bereits die Römer nutzen die Technik der Bodenheizung. Ab den 1970er Jahren erlebte das Heizsystem einen regelrechten Boom und der Trend ist bis heute ungebrochen. In diesem Artikel werden die verschiedenen Arten von Fußbodenheizungen, ihre Funktionsweise und Vorteile genauer betrachtet.


Welche Arten von Fußbodenheizungen gibt es?

Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Arten von Fußbodenheizungen:

Warmwasser-Fußbodenheizung:

Bei dieser Art von Fußbodenheizung wird warmes Wasser durch Rohre im Boden geleitet. Das Wasser wird von einem zentralen Heizsystem (z.B. Gas- oder Ölheizung, Wärmepumpe, Solarthermieanlage) erwärmt und in die Rohre gepumpt. Die Wärme wird dann vom Boden aufgenommen und an den Raum abgegeben. Die Warmwasser-Fußbodenheizung gilt als besonders effizient und energiesparend.

Die Warmwasser-Fußbodenheizung unterscheidet man in zwei Systemen:

1. Das Nasssystem
Bei diesem System werden die Rohre der Fußbodenheizung im Estrich verlegt. Diese Art der Verbauung ist bei Neubauten gängig. Um die Leistung zu optimieren, wird der Estrich mit Metallpartikeln aufgewertet.

2. Das Trockensystem
In Schaumplatten eingebettet liegen die Heizrohre beim Trockensystem direkt unter dem Boden. Darüber wird mit Trockenplatten abgeschlossen. Diese Methode kommt für Dich in Frage, wenn Du Deine Räumlichkeiten mit einer Fußbodenheizung nachrüsten möchtest.

Elektrische Fußbodenheizung:

Bei dieser Art von Fußbodenheizung werden elektrische Heizmatten oder Heizkabel im Boden verlegt. Diese Heizmatten oder Heizkabel werden an das Stromnetz angeschlossen und erwärmen den Boden direkt. Elektrische Fußbodenheizungen sind schnell und einfach zu installieren und eignen sich besonders für kleine Räume oder als Zusatzheizung.

Infrarot-Fußbodenheizung:

Bei dieser Art von Fußbodenheizung werden Infrarot-Strahlen genutzt, um den Boden zu erwärmen. Dabei wird eine Folie mit Heizdrähten unter dem Bodenbelag verlegt, die die Infrarot-Strahlen abgibt. Die Infrarot-Fußbodenheizung eignet sich besonders für Räume, die schnell und kurzzeitig beheizt werden müssen, da sie sehr schnell aufheizt.

Je nach Anforderungen und Einsatzbereich kann eine der drei Arten von Fußbodenheizungen die richtige Wahl für Dich sein. Es ist jedoch wichtig, sich vor der Installation von einem Fachmann beraten zu lassen, um die geeignete Variante auszuwählen.


Wie funktioniert eine Fußbodenheizung?

Eine Fußbodenheizung funktioniert grundsätzlich so, dass Wärme im Boden erzeugt wird, die dann langsam und gleichmäßig an den Raum abgegeben wird. Die genaue Funktionsweise hängt jedoch von der Art der Fußbodenheizung ab.

Fußbodenheizung richtig verlegen
Warmwasser-Fußbodenheizung © shutterstock-Wolfgang-Filser

Bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung wird warmes Wasser von einem zentralen Heizsystem durch Rohre im Boden gepumpt. Die Rohre sind in einer Schlangenform verlegt, damit das Wasser eine große Oberfläche des Bodens erreicht und die Wärme gleichmäßig abgeben kann. Das Wasser wird dabei auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, die je nach Bedarf über ein Thermostat eingestellt werden kann.

Fußbodenheizung richtig verlegen
Elektrische Fußbodenheizung © shutterstock-AnnaRia

Bei einer elektrischen Fußbodenheizung werden elektrische Heizmatten oder Heizkabel im Boden verlegt. Die Heizmatten oder Heizkabel sind an ein Thermostat angeschlossen, das die Temperatur des Bodens regelt. Wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert fällt, wird das Heizsystem aktiviert und der Boden erwärmt.

Fußbodenheizung richtig verlegen
Infrarot-Fußbodenheizung © shutterstock-ronstik

Eine Infrarot-Fußbodenheizung funktioniert ähnlich wie eine elektrische Fußbodenheizung. Hier wird jedoch eine Folie mit Heizdrähten unter dem Bodenbelag verlegt, die Infrarot-Strahlen abgibt. Die Infrarot-Strahlen erwärmen den Boden und die umliegenden Gegenstände direkt, ohne die Luft zu erwärmen. Dadurch wird die Wärme besonders schnell und effektiv abgegeben.

In jedem Fall sorgt die Fußbodenheizung dafür, dass der Boden im Raum warm wird und die Wärme langsam und gleichmäßig an den Raum abgegeben wird. Dadurch entsteht ein angenehmes Raumklima, das als besonders behaglich empfunden wird.


Welche Bodenbeläge eignen sich für eine Fußbodenheizung?

Nicht alle Bodenbeläge eignen sich für eine Fußbodenheizung, da sie unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten haben und die Wärmeabgabe beeinträchtigen können. Im Allgemeinen eignen sich Bodenbeläge mit einer niedrigen Wärmedurchlasswiderstandszahl am besten für eine Fußbodenheizung.

Zu den geeigneten Bodenbelägen gehören Fliesen, Naturstein, Beton, Laminat, Vinyl und Parkett. Diese Materialien leiten Wärme gut und geben sie gleichmäßig an den Raum ab. Fliesen und Naturstein sind besonders empfehlenswert, da sie die Wärme sehr schnell aufnehmen und abgeben können.

Bodenbeläge mit einer höheren Wärmedurchlasswiderstandszahl wie Teppiche, Kork oder Linoleum können die Wärmeübertragung hingegen beeinträchtigen. Wenn Du trotzdem Teppich oder Kork als Bodenbelag verwenden möchtest, solltest Du darauf achten, dass sie dünn sind und eine Wärmedurchlasswiderstandszahl von maximal 0,15 m² K/W haben.

Bevor Du Dich für einen Bodenbelag entscheidest, ist es immer ratsam, den Hersteller zu konsultieren und sicherzustellen, dass der Bodenbelag für den Einsatz mit einer Fußbodenheizung geeignet ist.


Wie lange braucht eine Fußbodenheizung, um sich zu erwärmen?

Die Aufwärmzeit einer Fußbodenheizung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Fußbodenheizung, der Raumgröße, der Raumtemperatur und der Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags. Im Allgemeinen dauert es jedoch länger, bis eine Fußbodenheizung vollständig aufgeheizt ist als ein herkömmlicher Heizkörper.

Je nach Art der Fußbodenheizung kann die Aufwärmzeit zwischen 30 Minuten und 3 Stunden betragen. Eine elektrische Fußbodenheizung heizt schneller auf als eine wasserbasierte Fußbodenheizung, da das Wasser zunächst aufgeheizt werden muss.

Um die Aufwärmzeit zu verkürzen, kann Dir eine intelligente Steuerung der Fußbodenheizung helfen. Eine programmierbare Thermostatsteuerung ermöglicht es Dir, die Heizung automatisch zu bestimmten Zeiten einzuschalten, damit der Raum bereits warm ist, wenn Du ihn betrittst.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass eine Fußbodenheizung im Gegensatz zu einem Heizkörper langsamer abkühlt. Dadurch kann der Raum auch nach dem Abschalten der Heizung noch eine Weile warm bleiben

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Unser Lesetipp:

Hier findest Du unseren umfangreichen Beitrag Fußbodenheizung entlüften leicht gemacht: Deine Anleitung für ein warmes Zuhause.

Fußbodenheizung entlüften

Was sind die Vorteile einer Fußbodenheizung?

Eine Fußbodenheizung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Heizsystemen. Einer der größten Vorteile ist, dass sie eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum ermöglicht. Anders als bei herkömmlichen Heizkörpern, die meist an einer Wand montiert sind und die Luft nur in ihrer unmittelbaren Umgebung erwärmen, erwärmt eine Fußbodenheizung den gesamten Bodenbereich und sorgt so für eine angenehme Wärme im gesamten Raum.

Wohlfühlwärme durch die Fußbodenheizung
Wohlfühlwärme dank Fußbodenheizung © shutterstock-fizkes

Darüber hinaus ist eine Fußbodenheizung äußerst energieeffizient. Da sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeitet als herkömmliche Heizsysteme, benötigt sie weniger Energie, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen und ist mit alternativen Wärme- und Energiequellen, wie Wärmepumpen und Solarpanels, kombinierbar. Dies führt zu einer Reduzierung der Energiekosten und einer geringeren Umweltbelastung.

Ein weiterer Vorteil einer Fußbodenheizung ist ihre Unabhängigkeit von der Raumgestaltung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern, die oft als störend empfunden werden und die Raumgestaltung einschränken, ist eine Fußbodenheizung unsichtbar und nimmt keinen Platz in Anspruch.

Nicht zuletzt ist eine Fußbodenheizung auch aus hygienischen Gründen vorteilhaft. Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung wird eine Schimmelbildung verhindert und es entsteht keine ungesunde Luftzirkulation durch aufgewirbelten Staub. Pilze und Milben kommen bei Fußbodenheizungen so gut wie nie vor. Denn sie mögen trockene Wärme nicht.


Was kostet eine Fußbodenheizung?

Die Kosten für eine Fußbodenheizung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Größe der zu beheizenden Fläche, dem gewählten Heizsystem und der Art des Bodenbelags. Generell kann man sagen, dass eine Fußbodenheizung in der Anschaffung teurer ist als eine konventionelle Heizung. Die genauen Kosten variieren jedoch sehr stark und können zwischen einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro liegen. Es ist daher empfehlenswert, vor der Installation einer Fußbodenheizung mehrere Angebote von Fachbetrieben einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen. Auch die Betriebskosten einer Fußbodenheizung sind in der Regel höher als bei herkömmlichen Heizsystemen, da die Heizung länger braucht, um die Räume aufzuheizen.

Letztlich stellt sich für Verbraucher die Frage, was das Verlegen einer Fußbodenheizung kostet. Hierbei unterscheiden sich wieder die unterschiedlichen Systeme. Eine Nasssystem-Fußbodenheizung ist aufwändiger durch die Verlegung des Estrichs. Pro Quadratmeter kannst Du mit ca. 50 € rechnen. Diese Variante ist für Neubauten ideal.

Zum Nachrüsten bieten sich Trockensysteme an. Hier kannst Du mit etwa 15 € und mehr pro Quadratmeter für den Einbau kalkulieren. Das Heizsystem selbst liegt im Preis zwischen ca. 50 € und 90 € pro Quadratmeter.

Eine elektrische Fußbodenheizung ist mit 20 € bis 50 € eine günstige Alternative. Die Montage gestaltet sich deutlich einfacher. Hierfür muss man mit 5 € bis 10 € pro Quadratmeter rechnen. Und die jährlichen Betriebskosten orientieren sich an den jeweiligen Brennstoff, die Du für die Wasserheizsysteme verwendest.

Im Durchschnitt kannst Du mit 1.100 € Energiekosten rechnen. Deutlich teurer sind elektrische Fußbodenheizung mit mehr als 5.000 € pro Jahr, wenn diese mit Strom betrieben werden. Daher lohnt es sich bei diesen fast nur, wenn Du eigenen Strom produzierst.