Fühlst Du Dich schlapp und träge? Bist Du gestresst und rastlos? Eventuell sind Deine Doshas, die ayurvedischen Bioenergien, aus dem Gleichgewicht geraten. Dann ist jetzt die perfekte Gelegenheit, um den ayurvedischen Wohlfühleintopf Kitchari auszuprobieren. Kitchari ist ein absoluter Klassiker unter den ayurvedischen Rezepten und hilft Dir, wieder in Balance zu kommen. Ayurveda-Expertin Angelika Hauser zeigt Dir ihr Kitchari Grundrezept und teilt Wissenswertes mit Dir über den ayurvedischen Alleskönner.


Was ist Kitchari?

Kitchari ist ein ayurvedischer Eintopf aus Reis, geschälten Mungbohnen und Gemüse und ist eines der bekanntesten Ayurveda Gerichte. Warum auch Du Dir unbedingt ab und zu ein Kitchari kochen solltest, verrate ich Dir im folgenden Beitrag.

Kitchari ist ein Gericht mit heilender und entgiftender Wirkung. Daher wird es auch gerne zum Fasten oder für Detox-Kuren eingesetzt. Man kann es eigentlich zu jeder Tageszeit essen, gerne auch mehrmals täglich, denn es ist pflanzlich (vegan) und somit für den Körper sehr leicht zu verdauen.

Zur Gastautorin und Ayurveda-Köchin
Angelika Hauser

Angelika Hauser ist Ayurveda-Expertin und ayurvedische Köchin. Sie unterstützt Menschen dabei, in ihre körperliche und seelische Balance zu finden, damit sie sich gesund und lebendig fühlen. Auf Instagram kennt man sie unter dem Namen genussfreudig.
Seit Oktober 2021 ist Angelika Teil des ENERGIEVOLL Blogs und teilt hier eigene Gastbeiträge rund um das Thema Ayurveda mit Dir.



Kitchari als Klassiker des ayurvedischen Kochens

Kitchari ist ein sogenanntes One-Pot-Gericht. Im Ayurveda sagt man, was sich im Kochtopf schon kennenlernen konnte, kann im Körper leichter verdaut werden. Deshalb werden Linsen (Dal), Getreide (traditionell Reis) und Gemüse zusammen in einem Topf gegart.

Traditionell wird für Kitchari gerne Mung Dal verwendet, das sind geschälte und halbierte Mungbohnen. Sie gelten in der ayurvedischen Küche als besonders bekömmliche Hülsenfrüchte und als wichtige pflanzliche Proteinquelle.

In Indien sind Hülsenfrüchte ein Grundnahrungsmittel. Hierzulande genießen sie leider oft einen schlechten Ruf, da sie bei seltenem Verzehr und falscher Zubereitung Verdauungsbeschwerden wie Blähungen hervorrufen können. Richtig zubereitet ist Dal jedoch eine äußerst gesunde Alternative zu tierischen Eiweißquellen. Gib Deinem Körper die Chance, sich an Hülsenfrüchte zu gewöhnen – steigere nach und nach die Menge und Häufigkeit.

In der ayurvedischen Küche werden Hülsenfrüchte immer mit verdauungsfördernden Gewürzen (z.B. Ingwer, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Asafötida, Kurkuma) zubereitet.

Ayurveda Gewürze für Kitchari

Klassische Ayurveda Gewürze für Kitchari sind Kreuzkümmel, Koriander, Asafötida, Kurkuma und frischer Ingwer. Wir bereiten damit einen Gewürzsud (Masala genannt) zu, indem wir die Gewürze in Ghee (geklärte Butter) anrösten. Besonders lecker wird der Eintopf, wenn man von Anfang an eine Zimtstange mitkocht.


Kitchari Rezept

Für mein originales Kitchari Rezept verwende ich Mung Dal, Reis und eine Handvoll regionales und saisonales Gemüse. Statt Mung Dal kannst Du alternativ auch rote Linsen verwenden.

Zubereitung

Zutaten

    Grundzutaten
  • 2 EL Mung Dal (oder rote Linsen)
  • 1 Zimtstange
  • 2 EL Basmati Reis
  • 1 Handvoll klein geschnittenes Gemüse (z.B. Karotten, Fenchel, Süßkartoffel, Mangold, Kürbis)
  • 1 Schuss frischer Zitronensaft
  • 1/2 TL Steinsalz
  • Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • Frische gehackte Kräuter (z.B. Petersilie oder Koriander)
  • Für die Masala (Gewürzsud)
  • 1 TL Ghee (oder Kokosöl für die vegane Variante)
  • 1/2 TL Kreuzkümmel Samen
  • 1/2 TL Kurkuma Pulver
  • 1/2 TL gemahlener Koriander
  • 1 Prise Asafötida
  • 1/2 TL frisch geriebener Ingwer
Vorbereitung
10 Minuten
Zubereitung
30 Minuten
Schwierigkeit
Leicht

Schritte

1

Fülle einen Kochtopf ca. 3 cm hoch mit Wasser und koche die Mung Dal/Linsen mit einer Zimtstange darin auf. Lasse es für 10 Minuten köcheln und schöpfe den entstehenden grauen Schaum immer wieder ab. Dieser Schaum enthält die blähenden Stoffe, die wir nicht in unserem Essen haben möchten.

Koche Dein Mung Dal bzw. Deine Linsen und schöpfe den Schaum immer wieder ab.
2

Gib den Basmati Reis und das geschnittene Gemüse dazu und lasse alles für weitere 15 Minuten köcheln. Dabei immer wieder umrühren und, wenn nötig, noch etwas Wasser hinzugeben. Die Zutaten sollten gut bedeckt sein.

3

Erhitze das Ghee/Kokosöl in einem kleinen Topf und röste die Kreuzkümmel Samen darin für ca. 1 Minute an. Sobald sich die Samen dunkel färben und von selbst im heißen Öl bewegen, sind sie fertig geröstet. Nun die Gewürzpulver dazugeben und einige Sekunden anbraten. Dann den geriebenen Ingwer hinzufügen und ebenfalls kurz mitrösten. Achte darauf, dass dabei nichts anbrennt.

4

Die fertige Gewürzmischung gibst Du sofort in den Eintopf. Gut umrühren und nochmal aufkochen lassen.

5

Das Kitchari mit Steinsalz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Kurz vor dem Servieren kannst Du es noch mit den frischen gehackten Kräutern bestreuen.

Schmecke Dein Kitchari mit Gewürzen ab und garniere es mit frischen Kräutern.

Kitchari in verschiedenen Variationen

Bei der ayurvedischen Ernährung achten wir sehr auf Ausgewogenheit und Vielfalt. Du kannst daher auch gerne mit unterschiedlichen Getreidesorten experimentieren und das Kitchari zum Beispiel mit Hirse oder Quinoa statt Reis kochen. Statt Mung Dal kannst Du auch rote Linsen verwenden. Beim Gemüse wählst Du am besten das aus, was gerade Saison hat und aus der Region kommt, denn Saisonalität und Regionalität werden im Ayurveda ganz großgeschrieben.

Ayurvedische Rezepte müssen nicht immer indisch schmecken. Probiere gerne auch mal die mediterrane Variante von Kitchari.

Hier gehts zu Angelikas mediterraner Variante

Kitchari Kur zum Fasten und für Detox

Auf­grund seiner wohltuenden und ausleitenden Wirkung wird Kitchari sehr gerne für Fastenkuren eingesetzt. Während einer ayurvedischen Kur isst man Kitchari bis zu dreimal täglich. Man nennt diese Art des Fastens auch Kitchari Detox oder Kitchari Fasten. Durch die enthaltenen Gewürze wird das Ver­dauungsfeuer angeregt und somit der ganze Stoffwechsel angekurbelt, was den Detox-Effekt des Kitcharis aus­macht.

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