Klimaschutz beginnt vor Ort. Und auch kleine Taten können bereits Großes bewirken. Viele Kommunen und ihre Bürger*innen interessieren sich stark für das Thema Klima- und Umweltschutz, denn es geht um unsere Zukunft – und die unserer Kinder. Doch wie kann Klimaschutz in Kommunen nachhaltig umgesetzt werden? Wie kann ich mich als Bürger*in aktiv beteiligen? Wir gehen diesen Fragen nach und zeigen praktische Beispiele wie das Quartierskonzept für die Gemeinde Stegen.

Warum kommunaler Klimaschutz so wichtig ist?

Klimaschutz wirksam und aktiv anzugehen, gehört zu den wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit. Auch Kommunen kommt hier eine bedeutende Rolle zu: Mit den richtigen Maßnahmen setzen sie ein Zeichen, leisten einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Wertschöpfung und sorgen für ein gutes Lebensumfeld. Gleichzeitig kommen sie den gesetzlichen Bestimmungen nach und reduzieren langfristig ihre Kosten.

Doch nicht nur die Kommune selbst profitiert von den vielfältigen Vorteilen eines nachhaltigen, kommunalen Klimaschutzkonzepts, sondern auch ihre Bürger*innen durch:

  • eine zukunftsfähige Energieversorgung
  • eine gestärkte regionale Wertschöpfung
  • gesenkte Schadstoff- und Lärmemissionen
  • eine hohe Investitionssicherheit
  • niedrigere Energiekosten
  • eine hohe Lebensqualität für heutige und künftige Generationen

Welche Möglichkeiten gibt es für den kommunalen Klimaschutz?

Wir müssen das Klima schützen, um unsere Erde zu erhalten.

Das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung fordert die Umsetzung von 66 Einzelmaßnahmen. Dazu zählen z. B. die Aufstockung der energetischen Stadtsanierung, die Erneuerung von Heizungsanlagen, der Ausbau erneuerbarer Energien und der Um- bzw. Ausbau der Wärmenetze. Du möchtest mehr wissen? Hier findest Du Informationen zum Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg.

Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, können Kommunen auf zahlreiche staatliche Förderungen oder auch regionale Angebote zur Klimaschutzberatung zurückgreifen.

Die Erfüllung der Klimaschutzziele stellt Kommunen aber auch vor einige einzigartige Herausforderungen. Aus diesem Grund haben wir uns als Energie- und Umweltdienstleister schon seit Jahren in diesem Bereich spezialisiert. Unser Wissen geben wir gerne weiter und bieten den Kommunen in unserer Region folgende Dienstleistungen an:

  • Klimaschutzkonzepte & Unterstützung bei der Maßnahmenumsetzung
  • Energiepotenzialstudien
  • Energiekonzepte für Neubaugebiete
  • Quartierskonzepte (energetische Sanierung & Nahwärmemachbarkeit)
  • Elektromobilitätskonzepte
  • Wärmeplanung
Klimaschutzberatung für Kommunen

Wir unterstützen die Kommunen vom Messen, über das Planen bis hin zur Umsetzung ihrer individuellen Klimaschutzmaßnahmen. Und das mit Erfolg, findet z. B. Hartwig Bußhardt, Bürgermeister der Gemeinde Malterdingen:

„badenova hat uns umfassend und über mehrere Jahre beim Klimaschutz begleitet. Besonders bei der Umsetzung von Maßnahmen und der Bewusstseinsbildung der Bürger*innen haben wir gemeinsam erfolgreiche Projekte und Aktionen veranstaltet, die dazu geführt haben, dass in unserer Gemeinde tatsächlich Klima- und Umweltschutz passiert.“

Hartwig Bußhardt, Bürgermeister der Gemeinde Malterdingen

Energiekonzepte für Neubauquartiere

Wer neu baut, stellt sich häufig die Frage, welcher energetische Gebäudestandard Sinn macht und welche Energieform am nachhaltigsten ist. Wir beleuchten das für Deine Kommune! Als Grundlage dienen Berechnungen und Analysen verschiedener energetischer Gebäudestandards und Wärmeversorgungsvarianten. Diese werden hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und ihres ökologischen Nutzens betrachtet und bewertet.

Dazu werden mit einer Energieberatersoftware die Gebäude modelliert und so der Wärmebedarf berechnet. In einem nächsten Schritt werden die unterschiedlichen möglichen Wärmeversorgungsvarianten, je nach lokal verfügbaren (erneuerbaren) Potenzialen, berechnet und in Abhängigkeit der energetischen Gebäudestandards analysiert. Bei den Berechnungen werden aktuelle Förderprogramme, Energiepreisentwicklungen und die CO2-Abgabe berücksichtigt. Das Ergebnis ist eine Entscheidungsgrundlage für die Kommune, welche Vorgaben in dem Bebauungsplan für das jeweilige Neubaugebiet getroffen werden sollen.


Energetische Quartierskonzepte für bestehende Gebiete

Dämmung als wichtiger Bestandteil der energetischen Sanierung

In vielen Kommunen kommen nach wie vor hauptsächlich fossile Energieträger zum Einsatz, ältere Gebäude sind zudem oft sanierungsbedürftig oder bieten enorme Einsparpotenziale beim Energiebedarf. Doch meist sind diese Themen dem/der Eigentümer*in überlassen. Immer mehr Kommunen möchten das ändern und ihre Bürger*innen mit integrierten Konzepten zur CO2-Einsparung sowie zur gemeinsamen Wärmeversorgung und Stromerzeugung unter die Arme greifen. Damit die Kommunen ihre zukunftsweisenden Ideen nicht alleine vorantreiben müssen, unterstützen wir sie bei der Erstellung und Umsetzung eines individuellen energetischen Quartierskonzepts.

Förderung für Quartierskonzepte

Die KfW bezuschusst mit dem Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Quartier. Kommunen können die Fördergelder direkt bei der KfW beantragen.


Beim energetischen Quartierskonzept werden folgende Daten im Untersuchungsgebiet Deiner Stadt oder Gemeinde erhoben und analysiert:

  • Befragungen der Bürger*innen und Eigentümer*innen
  • Begehungen des Gebiets zur Bestandsaufnahme
  • Anteil der Stromgewinnung durch Photovoltaik oder Kraft-Wärme-Kopplung
  • Potenzialanalyse für solare Stromerzeugung
  • Potenzialanalyse Erdwärmegewinnung
  • Potenzialanalyse Sanierungsmaßnahmen
  • Berechnung des Einsparpotenzials beim Gesamtenergiebedarf
Quartierskonzepte für Kommunen

Untersuchungsgebiet für eine Potenzialanalyse im Rahmen eines energetischen Quartierkonzepts

Aus den gewonnenen Daten und Analyseergebnissen werden gemeinsam mit der Kommune und ihren Bürgern*innen in sogenannten „Energiewerkstätten“ konkrete Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Und natürlich unterstützen unsere Experten*innen die Kommunen und Bürger*innen auch bei deren Umsetzung.

So wurden gemeinsam bereits Mobilitätsangebote wie das „Mitfahrerbänkle“, Urban Gardening Projekte oder Beratungstermine in Form von Energiekarawanen realisiert.

Was ist ein „Mitfahrerbänkle“?

Die sogenannten Mitfahrerbänkle werden am Ortseingang oder -ausgang platziert. Hier können die Menschen darauf warten, dass jemand z.B. auf dem Weg zur Arbeit vorbei fährt und sie mitnimmt. Es muss also nicht jeder sein eigenes Auto nutzen oder ist nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, die insbesondere im ländlichen Raum vielleicht nicht zur passenden Uhrzeit fahren.


Die Energiewende aktiv mitgestalten

Als Bürger*in stellst Du Dir vielleicht folgende Fragen: Wie gelingt die Energie- und Wärmewende in meiner Gemeinde? Welche Möglichkeiten habe ich als Bürger*in, die Energiewende voranzubringen? Was muss ich beim Umstieg auf erneuerbare Energien oder Eigenerzeugung beachten? All diese Fragen greifen wir in unseren energetischen Quartierskonzepten auf, stellen die Möglichkeiten im Detail vor und gehen mit den Menschen in den Dialog.

In Informationsveranstaltungen und Workshops diskutieren wir gemeinsam mögliche Maßnahmen und zeigen deren Vorteile und Einsparpotenziale auf. Das Besondere dabei: Als Einwohner*in kannst Du Dich bei den Konzepten und Maßnahmen direkt einbringen und den Klimaschutz in Deiner Kommune mitgestalten.

Veranstaltungen und Workshops, die normalerweise vor Ort stattfinden, haben wir in Zeiten der Corona-Krise kurzerhand als Online-Seminare organisiert. Fokusthemen sind dabei die energetische Gebäudesanierung, Photovoltaik-Anlagen und Möglichkeiten der Wärmeversorgung.


Beispiel aus der Praxis: Quartierskonzept für die Gemeinde Stegen

Die Gemeinde Stegen liegt nahe Freiburg im Schwarzwald und verfolgt das Ziel, die Nachhaltigkeit und Lebensqualität in ihrer Kommune noch weiter zu steigern. Sie möchte weg von fossilen Energieträgern und stattdessen auf erneuerbare Energien umsteigen. Quartiersbezogene Ansätze können dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Aktuell erstellen wir gemeinsam mit der Kommune ein energetisches Quartierskonzept für die Gebiete „Großacker, Großmatte und westliche Hauptstraße“. Die rund 560 Bürger*innen und Eigentümer*innen des Quartiers können sich dabei aktiv beteiligen.

Das Gebiet eignet sich aufgrund der Siedlungsstruktur mit Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern in ähnlicher Bauweise und Alter besonders gut für integrierte Maßnahmen zur gemeinsamen Wärmeversorgung und regenerativen Energiegewinnung. Der Energieverbrauch und der damit verbunden CO2-Ausstoß könnten dadurch deutlich gesenkt werden.

Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach steigert die Energieeffizienz.

Unsere Experten*innen ermittelten vor Ort, wie die Energieeffizienz von Gebäuden und Heizanlagen gesteigert werden kann. Sie prüften außerdem, wo eine Erweiterung der Nahwärmeversorgung möglich ist und erneuerbare Energien genutzt werden können. Nach der Fragebogenerhebung bei den Eigentümern*innen des Quartiers „Großacker, Großmatte und westliche Hauptstraße“ wurden im Oktober 2020 erste Ergebnisse präsentiert.

Es folgten gemeinsame Webinare rund um die Gebäudesanierung und Wärmeversorgung, um konkrete Schritte und ein Handlungskonzept zu erarbeiten. Nach erfolgreicher Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen könnten im Quartier insgesamt mehr als ein Drittel Energie eingespart werden.

„Unser Ziel ist es, die Bürger*innen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu begeistern und ihnen Tipps an die Hand zu geben, wie sie die identifizierten Maßnahmen in ihrem eigenen Zuhause umsetzen können.“

Susanne Heckelmann, Projektleiterin Kommunale Energie- und Klimaschutzkonzepte

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