Wenn ENERGIEVOLL-Redakteurin Leska in der Vergangenheit erzählt hat, dass sie in einem Smart Home wohnt, bekam sie oft folgende Antwort: "Ach cool, ich kann meine Rollläden auch mit dem Handy steuern!". Dass Smart Home Geräte aber noch viel mehr können und was Leska unter einem Smart Home versteht, erzählt sie Dir im Beitrag.


Wie wir unser Haus in ein Smart Home verwandelten

Seit knapp zwei Jahren wohne ich gemeinsam mit meinem Mann in einem Smart Home. Wir haben einen Altbau saniert und ihn in Eigenleistung smart gemacht. Was konkret bedeutet: Alles von der Planung, über die Verlegung der unzähligen Kabel bis hin zur Inbetriebnahme lag in unserer Hand – wir kennen also jedes Kabel in unserem Haus.

Doch bevor man ein Smart Home realisiert, muss eine wichtige Entscheidung getroffen werden: Entscheidet man sich für eine Funklösung oder verbindet man die Geräte mit Hilfe von Kabeln? Da wir sowieso alle Wände und Decken in der Sanierung angegangen sind, entschieden wir uns für die Kabelvariante. Genauer gesagt für KNX. Letztendlich liegen mehr als 300 Kabel bei uns im Haus mit einer Gesamtkabellänge von mehr als drei Kilometern. Aber so viel schon mal vorweg: Die Arbeit hat sich gelohnt und wir würden uns immer wieder für ein Smart Home entscheiden.

Die richtige Planung ist entscheidend!

Planung ist im Smart Home das A und O. Nicht nur die Fragen, wo Lichtschalter oder Steckdosen platziert werden sollen, ist hier entscheidend. Erfahrt dazu mehr im Blogbeitrag.

Warum haben wir uns für ein Smart Home entschieden?

Auch heute noch fragen uns viele von unseren Freundinnen und Freunden, weshalb wir uns für ein Smart Home entschieden haben. Neben dem Aspekt, dass mein Mann ITler ist und ich für solche Themen durchaus begeisterungsfähig bin, gab es noch einige weitere Gründe: ganz entscheidend für uns war das Thema Sicherheit. Unsere Rauchmelder sind alle miteinander verbunden. Was bedeutet: wenn einer ausgelöst wird, heulen alle auf. Zudem bietet Smart Home auch die Möglichkeit, dass bei solchen Alarmen vordefinierte Aktionen folgen wie beispielswiese, dass die Rollläden nach oben gehen oder alle Lichter angehen. Dadurch sind die Fluchtwege frei und erkenntlich. Das kann im Notfall Leben retten.

Mehr zu Smart Home und Sicherheit

Alles zum Thema Smart Home, Sicherheit und Einbruchschutz kannst Du im Blogbeitrag nachlesen.

Ein weiterer Punkt, weshalb wir uns für ein Smart Home entschieden haben, ist das Thema Einbruchsschutz. Wir haben im ganzen Haus in allen Räumen Bewegungsmelder – genauer gesagt sogar Präsenzmelder – installiert. Diese Präsenzmelder geben Rückmeldung, ob Bewegung in dem Raum stattfindet. Dabei kann der Bewegungsmelder auch zwischen Bewegungen von Menschen und Haustieren unterscheiden. Sobald also eine Bewegung stattfindet, wenn wir nicht Zuhause sind, können wir uns darüber benachrichtigen lassen. Zudem sind unsere Fenster mit Fensterkontakten – sogenannten Reedkontakten – ausgestattet, die überprüfen, ob das Fenster gerade geschlossen oder geöffnet ist.

Auch das Thema Energie sparen und Nachhaltigkeit ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, wieso unsere Entscheidung auf ein Smart Home und kein konventionelles Zuhause fiel: Unsere Bewegungsmelder überprüfen, ob sich noch jemand im Raum befindet. Wenn nicht, werden die Lichter ausgeschalten. Ebenso können wir an einzelnen Steckdosen den Stromverbrauch messen und wissen so direkt, welche Geräte richtige Stromfresser sind und können diese ersetzen. Auch die Heizung lässt sich über Smart Home steuern.

Smart Home und Nachhaltigkeit

Alles zum Thema Smart Home und Nachhaltigkeit, haben wir in diesem Blogbeitrag für Dich zusammengefasst.

Neben diesen drei wichtigen Aspekten, sind bei uns noch ein paar weitere hinzugekommen: Das Thema Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Durch unsere Smart Home Geräte können wir im Nachhinein bestimmen, welcher Lichtschalter welche Aktionen ausführt. Wir haben beispielsweise herausgefunden, dass es praktisch ist, wenn der Lichtschalter am Bett auch das Flurlicht ein- und ausschalten kann. Dies haben wir nachträglich noch übernommen. Wir lieben diese Flexibilität.

Auch das Thema Optik und Bequemlichkeit sind nicht zu vernachlässigen: Wer findet denn schon die Schalterpaletten von Lichtschaltern und Jalousien in Kombination schön? Wir nicht. Wir haben einen Lichtschalter pro Raum, der neben dem Licht auch die Jalousien oder die Heizung steuern kann. Bequem wird es durch ein Smart Home dann, wenn man die Treppenbeleuchtung nicht anschalten muss sondern es automatisch angeht, wenn man sich auf dem Weg nach oben befindet. Am Anfang etwas spooky, aber inzwischen einfach nur cool!

Welche Smart Home Geräte uns begeistern

Präsenzmelder im Smart Home

Wenn man bei uns ins Haus kommt, fallen einige Besonderheiten direkt auf: Wir haben in jedem Zimmer an der Decke einen Smart Home Bewegungsmelder installiert und wir haben Smart Home Lichtschalter. Was nicht ganz so sehr ins Auge sticht, weil sie sich optisch von den klassischen nicht unterscheiden, sind unsere Smart Home Rauchmelder. Auch unsere eingebauten Fensterkontakte sieht man nur, wenn man sie sucht. Also wie ihr seht, haben wir ziemlich viele Geräte im Einsatz. Doch nach zwei Jahren im Smart Home können wir Dir sagen, welche Geräte sich wirklich als nützlich herausgestellt haben und somit auf keinen Fall missen möchten.

Smart Home Lichtschalter

Smart Home Lichtschalter

Eines der elementarsten Elemente für uns ist unser Smart Home Lichtschalter. Er ist weder optisch noch funktional nicht mit einem klassischen Lichtschalter vergleichbar. Man kann sich seine Funktion eher wie ein kleines Tablet vorstellen.

Bei uns kann er neben der klassischen Funktion, dem Licht ein- und ausschalten, auch die Heizung steuern, Jalousien hoch- und runterfahren, unsere Lichter dimmen, deren Farbtemperatur ändern, Steckdosen ein- und ausschalten sowie Szenen einstellen. Bei einer herkömmlichen Verkabelung bräuchte man hier eine Vielzahl an Schaltern, was unserer Meinung nach große Abstriche in der Optik bedeuten. Doch gehen wir noch etwas genauer auf die einzelnen Funktionen an unserem Smart Home Lichterschalter ein:

Szenen

Einen großen Mehrwert bietet meiner Meinung nach die Möglichkeit, unterschiedliche Lichtszenen zu programmieren und zu speichern. Konkret kann man sich dies so vorstellen: Wenn wir beispielsweise im Wohnzimmer einen Film ansehen möchten, empfinden wir es schön, wenn das Deckenlicht nicht ganz so hell ist, die indirekte Beleuchtung am Fernseher angeht und im Regal das Stimmungslicht erleuchtet. Und genau dies geht in unserem Smart Home mit nur einem Klick auf den entsprechenden Lichtschalter.

Diese Funktion lässt sich nicht nur durch die Geräte, sondern durch die Software ermöglichen. Diese sind alle nur möglich, weil unsere Smart Home Geräte miteinander kommunizieren und eine Zentrale die Steuerung übernimmt.

Panikknopf und Alles-Aus-Knopf

Zwei weitere unverzichtbare Funktionen: Der Panikknopf am Bett und der Alles-Aus-Knopf an der Haustür.

Der Panikknopf ermöglicht es, bei Bedarf im ganzen Haus alle Lichter einzuschalten. Dies kann vor allem dann nützlich sein, wenn man denkt, Einbrecher*innen wären zugange und man das komplette Haus erleuchten möchte.
Die zweite Funktion haben wir an der Haustür implementiert: Den Alles-Aus-Knopf. Ich muss sagen, an den habe ich mich innerhalb einer Woche gewöhnt. Schuhe und Jacke anziehen, Alles-Aus-Knopf drücken und aus der Haustür gehen. Sämtliche Lichter im Haus werden ausgeschalten.

Anwesenheitssimulation

Was wir vor Kurzem erst in Betrieb genommen haben, aber seitdem regelmäßig im Einsatz ist, ist unsere Anwesenheitssimulation. Konkret geht es darum, dass unser Haus so tut, als wären wir da, wenn wir eben nicht da sind. Was da genau passiert? Wir können unser Lichtverhalten aufzeichnen und abspielen, wenn wir nicht zuhause sind. Dadurch, dass es das tatsächliche Verhalten abbildet, sieht es von außen sehr authentisch aus und man denkt, wir wären zuhause. Dies ist vor allem dann praktisch, wenn man für eine längere Zeit im Urlaub ist. Aber was definitiv spooky ist: Wenn man abends nach Hause kommt und von außen sieht, wie innen die Lichter an- und ausgehen. Keine Sorge – daran gewöhnt man sich aber recht schnell. Die Anwesenheitssimulation ist definitiv beim Thema Einbruchsschutz der größte Mehrwert für uns bisher.

Was verstehen wir unter Smart Home?

Jetzt haben wir Dir unsere Must-Haves im Smart Home erläutert. Damit einher geht auch unser Verständnis, was wir unter einem Smart Home verstehen. Smart Home bedeutet für uns nicht, dass wir mit dem Handy unsere Jalousien steuern können. Smart Home geht für uns deutlich weiter. Smart Home bedeutet für uns, dass unser Haus automatisiert Dinge tut – ohne, dass wir eingreifen müssen. Unser Haus soll so intelligent sein, dass es merkt, wann die Jalousien heruntergelassen werden müssen und wann es sinnvoll ist, sie hochzufahren. Unser Haus soll merken, wenn wir nicht mehr zuhause sind und es soll dann die Anwesenheitssimulation eigenständig starten. Unser Haus soll nachts, wenn ich auf Toilette muss, das Licht nur mit einem Prozent der Helligkeit anschalten, damit ich nicht geblendet werde. Unser Haus soll die Wettervorhersage kennen und selbst entscheiden, wie viel geheizt werden muss.

Du merkst: Die Liste kann endlos so weitergehen. Aber ich glaube, unsere Message ist angekommen: Smart Home ist für uns, wenn unser Haus so intelligent ist, dass es uns und unser Eingreifen nicht mehr braucht.

Budget, Aufwand und Kosten

Was bei einem Erfahrungsbericht nicht fehlen darf, ist der Blick auf die Kosten und die Frage, ob sich diese gelohnt haben. Zu Beginn haben wir berichtet, dass wir unser Smart Home in Eigenleistung realisiert haben. Dadurch haben wir unter dem Strich so viel bezahlt, wie wir für eine klassische Verkabelung bei einem Elektriker bezahlt hätten. Von Freunden wissen wir aber, dass ein Smart Home schnell das dreifache einer klassischen Verkabelung kosten kann. Da für uns von Beginn an feststand, dass wir das Thema Elektrik selbst realisieren, haben wir uns niemals die Frage gestellt, wie viel uns ein Smart Home wert ist. Wir würden uns immer wieder dafür entscheiden und erfreuen uns jeden Tag an den Funktionen, die wir realisiert haben.


Fazit: Smart Home ja oder nein?

Abgesehen von der Frage, ob man bereit ist, die Mehrkosten zu bezahlen, würden wir jedem raten, sich für ein Smart Home zu entscheiden. Es sind für uns die Kleinigkeiten – wie die automatisierte Lichtsteuerung oder auch die Anwesenheitssimulation – die uns klarmachen, wie bequem es ist, in einem Smart Home zu leben. Neben all den Mehrwerten, die wir jetzt schon sehen, wissen wir aber auch, wie viele Möglichkeiten wir noch haben, unsere Smart Home Geräte noch effizienter, nachhaltiger und komfortabler zu nutzen. Das ist eben das Schöne an so einem flexiblen System: Wir können es immer wieder an unsere Bedürfnisse anpassen.

Zur Person

Leska (30) lebt seit zwei Jahren mit ihrem Mann in einem sogenannten Smart Home. Hauptberuflich arbeitet sie bei badenova in Freiburg und ist u. a. für Social Media und Videoproduktionen zuständig. Als Teil der ENERGIEVOLL Redaktion teilt sie in diesem Beitrag ihre Erfahrungen zum Thema Smart Home mit Dir.