Tiny Häuser sind im Prinzip Häuser in Miniatur – „winzige Häuser“ – welche die gleiche Ausstattung wie ein richtiges Haus aufweisen. Nur eben in klein. Zum einen geht es um Nachhaltigkeit, da weniger Wohnfläche benötigt wird und zum anderen auch um Minimalismus, denn „weniger ist mehr“. Aber ist ein Tiny House alltagstauglich? Ist ein Leben im Tiny House mit Familie möglich? Unser Gastautor Max wohnt seit fast vier Jahren in einem eigenen Tiny House mit seiner Familie. In diesem Blogbeitrag gibt Dir Max ganz persönliche Einblicke in seine Geschichte und seine Erfahrungen mit dem Leben im Tiny House mit seiner Familie und gibt Dir Tipps, was es zu beachten gilt und wie man selbst auch ein Leben im Tiny House mit der Familie möglich machen kann.


Kannst Du Dir vorstellen alleine, mit Deinem Partner, Deiner Partnerin oder sogar als Familie in einem Tiny House zu leben? Auch für uns war dieser Gedanke zuerst völliges Neuland. Vor über vier Jahren begann für uns als Familie dann aber die Idee vom Tiny House. Damals wohnten wir noch sehr glücklich in unserer Berliner Altbauwohnung: 81 Quadratmeter, ein großer Wohnbereich, Kamin, ein südausgerichteter Balkon und ein Dachfenster, durch das wir abends die Sterne beobachten konnten. Wir dachten uns: „Hey, lass uns im Wohnzimmer schlafen, ist doch viel gemütlicher und schöner mit dem Sternenhimmel über uns“ – gesagt, getan. Das Schlafzimmer mutierte irgendwann zur Rumpelkammer und uns wurde das erste Mal in unserem Leben so richtig bewusst, dass uns die 81 Quadratmeter einfach zu viel sind.

Zufälligerweise rief uns fast zeitgleich eine Freundin an und fragte, ob wir ihr beim Rangieren ihres Tiny Houses helfen könnten. Eine Woche später trafen wir uns und sahen das erste Mal ein echtes Tiny House. Es war klein, aber hatte Stil. Wir fragten, ob wir nicht mal eine Nacht darin schlafen könnten. Sie meinte: „Klar doch, besorgt euch Schlafsäcke, dann bekommt ihr den Schlüssel.“ Kurz darauf zogen wir ein in ein knapp 8 Quadratmeter großes Tiny House als Familie – in diesem Fall nur für eine (Probe)Nacht. Wir waren voller Vorfreude und gespannt auf die Erkenntnisse, die uns diese Nacht bescheren würde.

Schon gewusst?
Tiny Houses erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und stehen für ein Low Life, Leichtigkeit und geringe Fixkosten. Auch für Familien wird das Tiny House immer attraktiver. Dass es gelingen kann, mit der Familie im Tiny House zu wohnen, zeigt Max in diesem Beitrag.

Am nächsten Morgen sahen wir uns an sagten uns – geladen voller Entschlossenheit und dem Drang nach etwas Neuem: „Lass uns auch ein Tiny House für unsere Familie bauen“. Etwas größer und mit einer Ausstattung, die dauerhaftes Wohnen angenehm macht. Von dort an war der Gedanke geboren und die Idee vom Leben im Tiny House mit Familie nahm ihren Lauf. Und obwohl wir knapp zwei Monate später von unserem anstehenden Nachwuchs erfahren haben, hielten wir fest an unserer Idee, auch als Familie in ein Tiny House zu ziehen. Wir wollten einfach wissen, ob es nicht auch eine funktionierende Wohn-Alternative ist zu einem doch eher konventionellen Leben in einer Wohnung oder einem großen Haus ist.


Mögliche Grundrisse für ein Tiny House mit Kindern

Wenn Du vorhast, in ein Tiny House mit Kindern zu ziehen, solltest Du Dir im Vorfeld ausführlich Gedanken über einen geeigneten Grundriss machen. Es gibt Tiny Häuser, die mit einer Wohnebene ausgestattet sind, andere wiederum – das war auch unser Plan – besitzen Loftbereiche, in denen sich häufig Schlafkojen und Arbeitsbereich befinden. Bei der Planung unseres Tiny Houses war für uns sehr wichtig, dass das Badezimmer größer ausfällt als es bei Tiny Häusern üblicherweise der Fall ist. Die meisten besitzen ein Badezimmer mit einer Tiefe von maximal einem Meter. Für uns – auch im Hinblick auf unseren anstehenden Nachwuchs und meine erste Tochter aus einer älteren Beziehung – war es wichtig, dass wir uns auch zu zweit oder dritt im Bad gut aufhalten können, ohne jemandem auf die Füße zu treten. Daher ist es empfehlenswert, wenn das Bad eine Tiefe von rund 1,5m x Breite 2,3m erhält. So wie auch in unserer Berliner Altbauwohnung sollte der Wohn- und Küchenbereich möglichst groß ausfallen. Alle anderen Bereiche, wie Arbeits- und Schlafloft sollten eher funktional sein, nicht zu groß, dennoch mit genügend Stauraum.

Vor der finalen Entscheidung, wie ein möglicher Grundriss für ein Tiny House mit Kindern aussehen könnte, kannst Du Dir im Internet viele Ideen und Inspirationen holen. Schlussendlich kann man sagen, dass ein Tiny House mit Kindern üblicherweise einen ähnlichen Grundrissaufbau hat wie ein normales Tiny House. Wie Du den folgenden Grundriss-Beispielen entnehmen kannst, befindet sich im unteren Geschoss (links) das Badezimmer mit abschließbarer Tür, darüber das Schlafloft. Im mittleren Bereich ist die Küche zu sehen, gegenüber die Treppe, die hoch zum Schlafloft führt, natürlich kindersicher! Auf der anderen Seite des Hauses befindet sich der größte Raum, der Wohn- und Kinderspielbereich mit seinen knapp 10 Quadratmetern, darüber das Arbeitsloft, welches mit Hilfe einer handelsüblichen Leiter zu erreichen ist.

Grundriss des Tiny Houses von Max und seiner Familie
Grundriss unseres Tiny Houses mit einer Wohnfläche von 28qm. Dieser Grundriss zeichnet sich durch ein ausreichend großes Badezimmer aus sowie einen Wohn- und Küchenbereich, der räumlich von einem kleinen Essbereich für 4 Personen getrennt ist.
Grundriss-Idee für ein Tiny House mit Familie
Ein weiteres Beispiel für einen Tiny House-Grundriss, der sich vor allem für Familien eignet. Der Clou: In beiden oberen Loftbereichen schlafen die Kids, die Eltern im Erdgeschoss. Zur Hilfe kommt hier ein platzsparendes Bett, dass nur zum Abend hin aufgeklappt wird.
Tiny House-Grundriss für Studierende und Singles
Hier siehst Du ein Beispiel für einen Tiny House-Grundriss, der sich vor allem für Singles und Studierende eignet. Das Besondere: Das Erdgeschoss bietet viel Stauraum und ermöglicht auch die Unterbringung mehrerer Gäste.

Aus unserer Sicht hat sich unser Grundriss für ein Leben im Tiny House mit Kindern nach fast vier Jahren mehr als bewährt und wir würden ihn immer wieder empfehlen. Vor allem das etwas größere Badezimmer, das u. a. auch ausreichend Platz bietet für Badewanne, Waschmaschine, Waschtisch und sogar eine umweltfreundliche und wassersparende Trenntoilette, würden wir jederzeit wieder genau so planen.


Wo bekommt das Tiny House sein Kinderzimmer?

Ein typisches Kinderzimmer ist in Tiny Häusern eher unüblich. Vielmehr wird darauf geachtet, dass man insbesondere für die Kids eine Art Spielarea bzw. Wohlfühlzone schafft. In unserem Tiny House gibts es eigens für die Kids einen eigenen kleinen Spielbereich mit 2 Möbeln, in dem Spielzeug, Bücher & Co. für die Kids abrufbar sind. Was sind ab einer gewissen Lände eines Tiny Houses aber durchaus als Spielzimmer einrichten lässt, zeig sich im letzten Tiny House Grundriss (Tiny House für Familien - Alternative zu unserem Tiny House) in dem insbesondere im Loftbereich zwei identisch große Kinderzimmerbereiche geplant sind, jeweils mit einer Länge von 2,5m. Ausreichend für ein Bett plus 2 kleine Schränke.


Welche Größe braucht ein Tiny House je nach Personenzahl?

Personenanzahl Empfohlene Wohnfläche im Tiny House
1 15 qm
2 20 qm
4 25 - 30 qm

Welche Größe Dein Tiny House braucht, hängt zum einen von Deinen persönlichen Bedürfnissen ab. Denn es macht einen Unterschied, ob Dein Tiny House für 4 Personen ist, weniger oder mehr. Ein anderer Faktor sorgt wiederum dafür, dass eine Überdimensionierung Deines Tiny Houses verhindert wird. Nämlich die Straßenverkehrsordnung, nach der Du Dein Tiny House zumindest in Höhe und Breite bautechnisch eingrenzen musst. 4 Meter hoch und 2,55 Meter breit darf es sein. Die Länge ist meist durch die Gewichtsbegrenzung von 3,5 Tonnen beschränkt auf ca. 7 bis 9 Meter beschränkt, sofern du vorhast, es auf Rädern zu bauen.

Hast Du vor, allein in ein Tiny House zu ziehen, dann genügen etwa 15 Quadratmeter Wohnfläche. Entscheidest Du Dich mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin ein Tiny House zu bewohnen, ist es – je nach Wunsch für mehr Privatsphäre – ratsam, nicht kleiner als 20 Quadratmeter zu bauen. Hier bietet ein Loftbereich – wie wir ihn auch in unserem Tiny House umgesetzt haben – im oberen Teil des Tiny Houses mit einer Größe von ca. 4 bis 6 Quadratmetern eine Art Rückzugsort.

Hast Du allerdings vor, mit Deinen Kindern in ein Mobile Home zu ziehen, verändern sich die Ansprüche schlagartig. Was nicht heißen muss, dass man nicht auch mit Kindern aktiven Minimalismus betreiben kann. Dadurch, dass wir damals in unserer Planungsphase wussten, dass sich Nachwuchs auf den Weg macht, planten wir das Tiny House mit einer Gesamtfläche von 28 Quadratmetern etwas größer als ursprünglich geplant. Der große Wohn- und Küchenbereich sollte ausreichend groß sein, vor allem aber multifunktional. Bis heute hat er sich bewährt sowohl als Chillout-Area, Treffpunkt für ein GetTogether mit Freundinnen und Freunden, als auch als Spiel- und Rückzugsbereich für unsere 3 Kids, um sich auch spielerisch entfalten zu können, während Mama und Papa in der Küche das Essen vorbereiten.

Was Du bei der Planung für den richtigen Grundriss für ein Tiny House mit Kindern nicht vergessen solltest: Auch das passende Grundstück, um das Tiny House herum sollte ausreichend Platz bieten, um einen Teil des Lebens draußen stattfinden zu lassen. Insbesondre die Kinder können sich besonders auf einem Stückchen Natur frei entfalten, entdecken und lernen die Natur von einer ganz intensiven und besonderen Seite kennen. Wenn Du die Natur um Dein Tiny House herum zu schätzen lernst, wird Dir klar, dass die Wohnfläche im Tiny House allein nicht zwingend überdimensional ausfallen muss und Du dennoch alles hast, was Du zum Leben brauchst.


Wie sorgt man für Privatsphäre mit einer Familie im Tiny House?

Mit unseren Tiny House Coachings, die wir mittlerweile seit drei Jahren geben, haben wir vielen Menschen unsere Erfahrungen aus dem Leben im Tiny House nähergebracht. Ein Knackpunkt, der bei vielen Pärchen durchzuhören war: „Aber was ist mit der Privatsphäre in einem Tiny House und wie macht ihr das mit 3 Kindern?“. Vielleicht ist diese besondere Wohnform insbesondere in den ersten Monaten auch für Dich völliges Neuland und natürlich wirst auch Du Deine Zeit brauchen, um Dich einigermaßen zurecht zu finden, auf etwas kleinerem Raum, ob allein oder mit Partnerschaft.

Nach all den Jahren haben wir allerdings festgestellt, dass Privatsphäre mit einer Familie im Tiny House nicht davon abhängt, wie viel Wohnfläche Dir zur Verfügung steht. Vielmehr kommt es darauf an, wie Du Dich im Alltag organisierst, wann beispielsweise die Kinder ins Bett gebracht werden und mit welchen kreativen Ideen Du Dir selbst ein paar kleine und größere Freiräume im Alltag schaffst.

Privatsphäre hängt nicht von Deiner Wohnfläche ab, sondern davon, mit welchen kreativen Ideen du kleine und größere Freiräume schaffst.

Max

In unserem Fall können wir uns abgesehen vom Schlafloft, in dem sich das Familienbett befindet, und die Kids zur Ruhe kommen, überall im Tiny House austoben und die Wohnfläche für uns als Paar nutzen, natürlich nur solange die Kids schlafen. Da aber nicht jeder so gepolt ist und die Bedürfnisse auch hier ganz individuell ausfallen, macht es meist Sinn, zumindest einen kleinen Rückzugsort innerhalb des Tiny Houses einzuplanen. Idealerweise kann dieser bei einer Gesamthöhe von maximal 4 Metern in einem Loft integriert werden, so wie bei uns gegenüber unseres Schlaflofts. Stehen kannst Du dort oben zwar nicht, allerdings sehr gut sitzen. Und auch so ein Bereich bietet Dir ein wenig Privatsphäre oder einfach Platz für den nächsten Online-Yoga-Kurs oder das nächste gute Buch.

Max sitzt in einer Nische am Arbeiten.
Sogenannte Tiny Houselofts bieten Dir die Möglichkeit, Dich unabhängig vom regulären Wohnraum im Tiny House kreativ zu entfalten.

Wie hoch ist der Energieverbrauch für eine Familie im Tiny House?

Ein Argument, warum Du dich vielleicht auch für ein Leben in einem Tiny House interessierst, sind die tendenziell deutlich geringeren Energiekosten. Denn immer werden Tiny House und Energieeffizienz in Zusammenhang gebracht. Allein der Fakt, dass Du in einem Tiny House weniger Wohnfläche hast, weniger Lampen, weniger Geräte, einfach weniger von allem und Dich darauf beschränkst, was Du wirklich zum Leben brauchst, reduziert sich dadurch natürlich auch Dein persönlicher Wasser- und Stromverbrauch.

In unserer damaligen 81 Quadratmeter-großen Wohnung lag unser täglicher Wasserverbrauch bei etwa 80 bis 100 Liter pro Person, der Stromverbrauch im Monat bei etwa 120 kWh.

Max in der Badewanne seines Tiny Houses.
Unser Tiny House Badezimmer: Groß genug, um Platz zu haben für Waschmaschine, Waschtisch, Trenntoilette und sogar eine 1,5 Meter lange Badewanne.

Bedingt durch das reduzierte und einfache Leben in einem Tiny House und das eigene Bewusstsein gegenüber dem Verbrauch der Ressourcen, die uns die Erde zur Verfügung stellt, reduziert sich im Laufe der Zeit auch ganz automatisch Dein täglicher Verbrauch von Strom, Wasser und Co. Wenn es für Dich kein Aufwand ist, Deine laufenden Energiekosten auf ein Mindestmaß zu beschränken und umweltbewusster zu leben, dann bietet Dir ein Tiny House durchaus die richtigen Rahmenbedingungen dafür. Jede und jeder von uns kann den kleinen, aber entscheidenden Unterschied machen.

Nach fast vier Jahren hat sich unser Energieverbrauch auf so kleinem Raum extrem reduziert. Pro Tag verbrauchen wir als gesamte Familie etwa 40 Liter Wasser, bei einem 4-Personen-Haushalt ergibt sich dadurch eine Reduzierung von rund 90 Prozent. Auch unseren Stromverbrauch konnten wir in den letzten Jahren stetig senken, auch bedingt durch wenige, LED-betriebene Lampen und keinerlei großen Elektrogeräten, bis auf einen Toaster und einen Wasserkocher.

Somit verbrauchen wir im Monat etwa 20 kWh Strom. Im Vergleich zu damals ebenfalls eine Reduzierung von etwa 70 bis 80 Prozent. Schließt Du – so wie wir – zusätzlich noch eine kleine Solaranlage mit drei Panels an die Haustechnik an, kannst du Deinen Stromverbrauch zusätzlich reduzieren. Wir sind jedes Jahr zwischen Frühling und Herbst zu fast 90 Prozent autark sind. Und wenn Du bedenkst, mit welchen kleinen Handgriffen und ein wenig mehr Bewusstsein Du Deinen Energieverbrauch in einem Mobile Home senken kannst, müsste die Idee vom kleinen Wohnen noch viel mehr Menschen zugänglich gemacht werden 😉. Wobei ein bewusstes Handeln mit unseren alltäglichen Ressourcen auch völlig unabhängig davon laufen sollte, ob Du einem Tiny House lebst oder einer 120qm großen Wohnung. Jeder von uns kann den kleinen, aber entscheidenden Unterschied machen.

Balkon mit Solarzellen

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Wie Du Dich auch als Privatperson an der Energiewende beteiligen und selbst aktiv werden kannst, zeigen wir Dir in unserem Beitrag zu Balkonsolar.

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Welche Lösungen für Strom, Heizen und Warmwasser eignen sich für Tiny Häuser?

Max steht vorm Technikraum seines Tiny Houses.
Blick in das Herzstück unseres Tiny Houses: Der Technikraum, ausgestattet mit einem Autarkiepaket, bestehend aus Wassertank, Gastherme und Solartechnik.

Neben der Wohnfläche solltest Du Dir auch Gedanken über das Heizen im Tiny House, der Strom- sowie der Wasserversorgung machen. Du solltest sie möglichst reduziert und gleichzeitig effektiv wählen. Als wir damals in unserer Planungsphase den Punkt „Hausversorgung“ auf unserer Checkliste angegangen sind, war uns besonders wichtig, möglichst viele Verbraucher über eine Energiequelle abzudecken. Somit sind wir bei der Versorgung unseres Hauses mit Warmwasser, Wärme und der Möglichkeit zu kochen und zu backen, bei Gas gelandet. All das wird über eine starke Gastherme gelöst. Lediglich den Gasflaschenwechsel der 33 Kilo schweren Propangasflasche musst Du in diesem Fall noch selbst durchführen. Daran wirst Du Dich aber mit der Zeit gewöhnen, wenn Du nicht auf warmes Wasser oder ein leckeres, warmes Mahl verzichten möchtest.

Wie schon erwähnt, empfiehlt es sich besonders für das dauerhafte Leben in einem Tiny House, eine kleine Solaranlage als Inselanlage zu betreiben, die nur den Strom einspeist, den Du auch tatsächlich in Deinem Tiny House benötigst. So kannst Du Dich stromseitig ganz flott von örtlichen Versorgern unabhängig machen.

Neben Wasser und Strom sollte Dein Tiny House auch Heizen können. In einigen Fällen wurden auch schon Fußbodenheizungen in Mobile Homes verbaut, was den Stromverbrauch u. a. wieder in die Höhe treiben kann. Für uns war das damals keine Option, was wir aus heutiger Sicht nur dann ändern würden, wenn eine Fußbodenheizung auch eine gute Energieeffizienz mitbringt. Da es damals aber noch nicht Stand der Technik war, lag der Fokus für uns auf einem kleinen Holzofen. Das ist ggf. auch für Dich eine gute Alternative bzw. Vorsorge, um auch in Zukunft für Wärme im Haus zu sorgen, sollte mal die Gastherme ausfallen – ganz zu schweigen vom romantischen Flair einer Feuerstelle, die in knackigen Wintermonaten für beschauliches und gemütliches Ambiente sorgen kann.

Toilette im Tiny House.

Üblicherweise wird in Tiny Häusern eine Kompost- bzw. Trenntoilette verbaut, die kein Wasser benötigt und der dadurch erzeugte Kompost im Garten wiederverwendet werden kann. Auch die Anschaffung einer sogenannten Trenntoilette könnte interessant für Dein Tiny House Projekt sein, wenn Du Dir der enormen Einsparpotenziale bewusst wirst. Jährlich kannst Du damit etwa 20.000 bis 30.000 Liter Wasser einsparen, nur dadurch, dass Du bei dieser Art von Toilette keine Spülung besitzt. Gerüche entstehen ebenfalls nicht, da die Fäkalien und der Urin voneinander getrennt werden und zusätzlich eine automatische Belüftung mit an Bord ist. Durchaus eine Idee, an die auch wir uns schnell gewöhnt haben und die Vorteile im Hinblick auf die Wassereinsparung definitiv überwiegen.

Flohmarktstand, um unnötigen Ballast für den Umzug ins Tiny House loszuwerden sowie Geld zu sammeln für das neue Leben.
Auch ein wichtiger Punkt: Das vorherige Ausmisten von Dingen, die ohnehin nicht in ein Tiny House passen. Regelmäßige Flohmarkt-Besuche gehören in der Planungsphase auf jeden Fall mit dazu.

Tipps für Deine persönliche Tiny House-Checkliste

  • Hast Du schon mal in einem Tiny House Probe gewohnt? Falls nein, solltest Du das definitiv mal ausprobieren. Falls ja: auf zum nächsten Punkt.
  • Hast Du den richtigen Tiny House Anbieter gefunden, der Dir dein Tiny House wie gewünscht bauen kann?
  • Hast Du das Thema Finanzierung für Dein Tiny Houses geklärt?
  • Stichwort Stellplatz: Hast Du schon ein Plätzchen für Dein Tiny House gefunden?
  • Ach und übrigens: Zwischendurch das Ausmisten nicht vergessen, bevor es ins Tiny House geht 😉
  • Willst Du Dein Tiny House selbst bewegen? Dafür ist der BE-Führerschein nötig.
  • Ist Dein Tiny House im Stande gegen Stürme versichert?

Genieße die Vorfreude und das Leben im Tiny House! Hast Du weitere Tipps rund um die Themen minimalistisches Wohnen und Tiny House? Schreib es uns in die Kommentare! Wir freuen uns auf Deinen Input! 👇