Während alte Backöfen bis zu 20 Minuten benötigen, um die volle Temperatur zu erreichen, brauchen moderne Backöfen dafür oft nur wenige Minuten. Mit wenigen Ausnahmen ist das Vorheizen des Backofens dennoch fast immer eine Energieverschwendung. In unserem Energiespartipp Nr. 4 erörtern wir, warum und wie Du Restwärme im Backrohr und auf dem Herd optimal nutzen kannst.
Warum das Vorheizen meistens empfohlen wird
Kaum eine Rezept- oder Zubereitungsanleitung auf Fertiggerichten kommt ohne den Hinweis „Backofen vorheizen“ aus. Warum das so ist, ist einfach zu erklären. Um eine konkrete Backdauer angeben zu können, wird in allen Anleitungen und Rezepten von der vollen Betriebstemperatur ausgegangen. Wenn Du ein Gericht ohne Vorheizen in den Ofen schiebst, verlängert sich die Backzeit meist nur um einige Minuten, da Dein Essen auch während des Aufheizens warm wird, auftaut oder gart. Nicht erst dann, wenn die empfohlene Temperatur erreicht ist. Wie viele Minuten länger Dein Ofengericht benötigt, hängt von Deinem Backrohr ab. Überwache die tatsächliche Backdauer am besten durch einen prüfenden Blick durch das Glasfenster. Um dabei nicht wertvolle Energie zu verschwenden, solltest Du das Backrohr geschlossen halten. Beim Öffnen können nämlich bis zu 20 Prozent Energie verloren gehen!
Diese Gerichte gelingen auch ohne Vorheizen perfekt!
Beim Backen ohne Vorheizen kannst Du bis zu 20 Prozent Energie und somit aufs Jahr umgerechnet einiges an Geld sparen. Verwende beim Backen und Braten dunkle Metallformen, da diese die Backzeit verringern. Braten- und Backformen aus Keramik hingegen verlängern die Backzeit! Folgende Gerichte kannst Du ohne Bedenken in den kalten Backofen schieben:
- Aufbackbrötchen
- Fertiggerichte
- Tiefkühlgerichte
- Selbstgebackenes Brot
- Gemüse- und Nudelaufläufe
- Hefekuchen
- Kuchen aus Mürbteig
- Tartes
- Plätzchen
- Braten und andere Fleischgerichte
Bei diesen Gerichten empfiehlt sich das Vorheizen des Backrohres
Einige Gerichte – vor allem spezielle Teigarten – benötigen die volle Temperatur, um aufgehen zu können und nicht in sich zusammenzufallen. Auch bei Gerichten, die in kurzer Zeit bei hohen Temperaturen zubereitet werden sollen, lohnt sich das Vorheizen. Bevor Du Dein Backrohr vorheizt, solltest Du es außerdem vollständig entleeren – denn auch ein leeres Backblech im Ofen verbraucht während des Vorheizens Energie. Bei folgenden Gerichten empfiehlt sich das Vorheizen:
- Biskuitteig
- Brandteig
- Blätterteig
- Soufflés
- Fischgerichte
Wenn Du beim Backen die Funktion Umluft anstelle von Ober- und Unterhitze verwendest, kannst Du Deine Kuchen, Aufläufe oder Braten bei einer um 20 bis 30 Grad geringeren Temperatur zubereiten und dadurch ungefähr 30 bis 40 Prozent Energie sparen.
So nutzt Du die Restwärme beim Kochen und Backen
Viele erfahrene Köchinnen und Köche wissen, dass es sich lohnt, das Backrohr oder auch das Kochfeld fünf bis zehn Minuten vor Ende der Gar- oder Backzeit auszuschalten, um Energie und Geld zu sparen. Wir zeigen Dir in unserem Energiespartipp 4 noch weitere Möglichkeiten, wie Du die Restwärme beim Kochen und Backen optimal nutzen kannst.
Was Du mit Restwärme aus dem Backofen zubereiten kannst
- Brotreste für Semmelknödel oder Croutons
Wenn Du alte Brötchen oder Brotreste verwerten möchtest, kannst Du diese in kleine Würfel schneiden und auf einem Backblech im noch warmen Backofen trocknen. - Gemüse trocknen
Was mit altem Gebäck funktioniert, geht auch mit kleingeschnittenem Gemüse. Nach dem Trocknen im Ofen wird das Gemüse in verschließbaren Gläsern aufbewahrt und zum Würzen von Suppen und Soßen verwendet. - Wasser und Milch im Backrohr erwärmen
Ob warmes Wasser zum Spülen oder für eine Tasse Tee oder Kakao nach dem Essen: Dank der Restwärme im Ofen musst Du dafür nicht extra ihr Kochfeld oder einen Wasserkocher anwerfen. - Plätzchen backen
Auch einfache Plätzchen lassen sich mit Restwärme im Ofen backen.
Dafür solltest Du die Plätzchen jedoch schon fertig auf dem Backblech vorbereitet haben und gleich in den Ofen schieben, damit sie knusprig werden.
Mit Restwärme auf dem Kochfeld kochen
Auch hier gibt es einige Tricks, um zusätzlich Strom und Geld zu sparen. Wie auch im Backofen, lässt sich die Restwärme von Kochplatten und Ceranfeldern zum Erwärmen von Flüssigkeiten wie Wasser und Milch oder zum Aufwärmen eines Gerichtes nutzen.
Grundsätzlich solltest Du beim Kochen – ob mit Restwärme oder bei einem normalen Kochvorgang – darauf achten, dass die Kochtöpfe den Größen Deiner Kochplatten oder -felder entsprechen, um nicht unnötig Energie zu verschwenden. Auch beim Kochen mit gut schließenden Deckeln lässt sich einiges an Strom sparen. Da sich beim Kochen mit Deckeln die Koch- und Garzeiten verkürzen, kannst Du durch diese einfache Maßnahme das Zwei- bis Dreifache an Energie sparen.
Fazit
Je nach Energieeffizienz Deines Backofens und Herds kannst Du durch einfache Maßnahmen wie
- Backrohr und Herd fünf bis zehn Minuten vor Ende der Gar- oder Backzeit ausschalten
- Umluft statt Ober- und Unterhitze einstellen
- Backofentüre geschlossen halten
- Restwärme auf dem Kochfeld und im Backrohr nutzen
- Mit Deckel kochen
den Strombedarf in Deiner Küche erheblich senken und Dich am Ende des Jahres über deutlich weniger Stromkosten freuen.
Die beste Energiebilanz in der Küche erzielst Du übrigens, wenn Du nur auf dem Kochfeld kochst und auf den Backofen verzichtest. Aber da Kuchen und Ofengerichte in einer guten Küche nicht fehlen dürfen, beherzige einfach unseren Energiespartipp Nr. 4, um ressourcenschonend zu kochen und zu backen. Wir wünschen Dir dabei gutes Gelingen und guten Appetit!
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