Ein kleiner Unterschied, der viel Geld spart
Falsches Heizen verursacht nicht nur hohe Energiekosten, sondern auch einen hohen CO2-Ausstoß. Rund 70 % des Energieverbrauchs sowie 60 % des CO2-Ausstoßes im Bereich Wohnen gehen auf das Konto der Heizung.
Durch die Anpassung der Heizung an Deinen Bedarf z.B. durch die Nachtabsenkung kannst Du bis zu € 100 pro Jahr an Heizkosten sparen. Zusätzlich reduzierst Du durch die automatische Steuerung Deiner Heizkörper den Ausstoß von CO2 um ca. 425 kg pro Jahr.
Du leistest damit einen elementaren Bestandteil zur Erreichung des CO2-Reduktionsziels 2030 der Bundesregierung
Durch optimiertes Heizen und Lüften kann in den eigenen vier Wänden so viel Energie eingespart werden, als z.B. durch den Verzicht auf eine Flugreise.
Mit jedem Grad weniger kannst Du rund sechs Prozent Energiekosten sparen! Da sich ein oder zwei Grad weniger auch tagsüber nicht unmittelbar bemerkbar machen, kann es sich lohnen, vor allem bei Tätigkeiten im Sitzen, zu einem dickeren Pullover zu greifen und dadurch Energiekosten zu sparen.
Auch Möbel oder dicke Vorhänge vor Heizkörpern können dafür verantwortlich sein, dass ungenügend Wärme an den Raum abgegeben wird. Störfaktoren, die Deine Heizkosten während einer Heizperiode um immense (und unnötige) 20 Prozent anheben können. Und nicht zuletzt trägt auch das regelmäßige Entlüften von Heizkörpern dazu bei, Energie und Heizkosten zu senken.
Richtiges Heizen
Es muss nicht in jedem Raum gleich viel geheizt werden.
Besser ist es, die Raumtemperatur der jeweiligen Funktion des Raumes anzupassen, abhängig von Deinem persönlichen Wärmeempfinden. Für das Schlafzimmer reichen 18 Grad meistens aus. Im Wohnzimmer hat man es gerne wärmer. Hier sind 21 bis 22 Grad angemessen, während es sich in der Küche auch bei 20 Grad gut aushalten lässt.
Auch durch Absenkung der Temperatur bei längerer Abwesenheit sowie über Nacht, erzielst Du große Einsparungspotenziale bei den Heizkosten. Wenn Du tagsüber Dein Haus oder Deine Wohnung verlässt, solltest Du die Heizung herunterdrehen, dabei aber nicht komplett ausschalten. Denn es kostet weit mehr Energie und Geld, eine ausgekühlte Wohnung wieder auf wohnliche Temperaturen aufzuheizen als vorübergehend die Raumtemperatur zu senken.
Senke in der Nacht die Temperatur auf 15 bis 17 Grad. Mittels Thermostaten mit automatischer Temperatursteuerung kannst Du die Temperaturabsenkung einmalig oder je nach Bedarf immer wieder neu einstellen und an Deine Wohnsituation anpassen.
Sinnvoll Heizen – Energiespartipps
Die Heizung tageszeitabhängig einstellen
Heize nur dann, wenn es auch nötig ist. Während Deiner Abwesenheit tagsüber oder in der Nacht muss Deine Heizung nicht auf „Normal-Level“ laufen. In diesen Fällen reicht es, die Heizung auf 15 °C laufen zu lassen.
Drehe die Temperatur in der Nacht herunter. Du, solltest die Heizung herunterdrehen, dabei aber nicht komplett ausschalten. Denn es kostet weit mehr Energie und Geld, eine ausgekühlte Wohnung wieder auf wohnliche Temperaturen aufzuheizen als vorübergehend die Raumtemperatur zu senken.
Tipp: Ein Raum heizt sich übrigens immer gleich schnell auf. Egal ob Du den Regler auf Stufe 3 oder Stufe 5 stellst. Bei höherer Einstellung verbrauchst Du nur mehr Energie und verursachst höhere Heizkosten.
Die Raumtemperatur nicht zu hoch einstellen
Achte am Tag mal darauf, wie warm es bei Dir zuhause ist und ob Du Deine Heizung testweise etwas herunter drehen kannst. Wenn Du die Möglichkeit hast, die Temperatur Deiner Heizung um ein Grad herunter zu drehen, dann probiere dies für einen Tag aus.
Wenn Du das dauerhaft schaffst, sparst Du jede Menge Energie und Geld ein. Sehr wahrscheinlich wirst Du nach ein paar Tagen garnicht mehr bemerken, dass es ein Grad kühler ist. Du gewöhnst Dich einfach daran.
Um es angenehm warm zu haben und richtig zu heizen, gelten folgende Temperaturen als energieeffiziente Richtlinien:
- Küche: 18 °C – 20 °C (Herd und Kühlschrank heizen mit!)
- Wohn-, Kinder- und Arbeitszimmer: 20 ° - 22 °C
- Badezimmer: 22 °C – 23 °C
- Schlafzimmer und Flur: 15 °C – 17 °C
Schließe nachts die Rollläden oder Vorhänge
So kannst Du den Wärmeverlust, der durch die Fenster entsteht, um circa 20 Prozent verringern. Durch die Fenster dringt Kälte in Deine Wohnräume. Mit heruntergelassenen Außenrollos oder Innenjalousien bleibt die Heizwärme im Raum und die kalte Luft draußen.
Sollten sich vor Deinen Heizkörpern Vorhänge befinden: Vorhänge nicht zuziehen, da die Heizwärme sonst nicht in den Raum abstrahlen kann. Grundsätzlich sollten Heizkörper immer frei zugänglich und unverstellt sein.
Die Heizung entlüften
Wenn Du unangenehme gluckernde Geräusche von Deinen Heizkörpern hörst, ist es an der Zeit, Deine Heizung zu entlüften. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Effizienz Deiner Heizung zu maximieren, Heizkosten zu senken und für eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu sorgen. Optimalerweise entlüftest Du Deine Heizung vor Beginn der Heizperiode und nach Bedarf. Weitere Informationen zur richtigen Methode findest Du in unserem Beitrag "Heizung entlüften".
Durch regelmäßiges Entlüften kannst Du den Energieverbrauch um bis zu 15 % senken. In einem Einfamilienhaus kann das schnell mal über € 60 bzw. in Wohnungen über € 30 pro Jahr Heizkostenersparnis bedeuten!
Ziehe Dich in der kälteren Jahreszeit zuhause wärmer an
Ein paar dickere Socken und ein Pullover und schon kannst Du Deine Heizung ein wenig herunter drehen.
Richtiges Lüften
Lüfte Deine Wohnräume regelmäßig. Verzichte dabei auf gekippte Fenster.
Die effizientesten Arten des Lüftens sind das Stoß- und Querlüften. Öffne lieber gegenüberliegende Fenster bzw. Balkon- und Terrassentüren komplett und mehrmals – jedoch mindestens zwei Mal – täglich für 5-10 Minuten. So findet schnell ein kompletter Luftaustausch statt.
So wird die warme und feuchte Luft im Raum schnell gegen kalte, trockene Luft ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen. Je kälter es draußen ist, desto kürzer dauert das Lüften.
Der Vorteil: Die Wände und damit Deine Wohnung kühlen nicht aus, außerdem ist ein kompletter Luftaustausch schneller möglich als bei einem gekippten Fenster. Bei Räumen, die wenig gelüftet werden, kann es zu erhöhter Luftfeuchtigkeit kommen. Diese trägt zur Schimmelbildung bei. Sorgst Du für regelmäßigen Luftaustausch, kann die Feuchtigkeit nach außen abgegeben und die Gefahr von Schimmelbildung vermieden werden.
Auch wenn es draußen kalt ist – regelmäßiges Lüften ist auch im Winter unerlässlich. Lüften reduziert den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft und sorgt für eine gesunde Luftqualität. Bis zu 12 Liter Feuchtigkeit werden pro Tag in einem Vier-Personen-Haushalt durch Atmen, Kochen, Duschen und Waschen abgegeben. Nach wasserreichen Aktivitäten wie duschen oder baden solltest Du deshalb besonders gründlich lüften.
Was Du nicht machen solltest: Mit gekipptem Fenster lüften! Durch regelmäßiges Stoß- und Querlüften kannst Du bis zu € 150 pro Jahr an Heizkosten sparen. Regelmäßiges Lüften vermindert nicht nur Raumfeuchte, sondern wirkt auch der Bildung von Schimmel in der Wohnung entgegen.
Auf das Verhältnis von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit kommt es an
Während der Heizperioden in der kalten Jahreszeit, kann es oft schwer sein, ein gesundes Raumklima zu erzeugen beziehungsweise aufrecht zu erhalten. Bei einem optimalen Raumklima steht die Raumtemperatur in einem ausgewogenen Verhältnis zur Luftfeuchtigkeit. Dabei sollten nachfolgende Werte weder unter- noch überschritten werden:
- üche, Wohn- und Arbeitsräume: 20 bis 22 °C | Luftfeuchtigkeit 50 bis 70 %
- Kinderzimmer: 20 bis 21 °C | Luftfeuchtigkeit 40 bis 60 %
- Badezimmer: 20 bis 24 °C | Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 %
- Schlafzimmer: 17 bis 20 °C | Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 %
- Flur und Vorzimmer: 15 bis 18 °C | Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 %
- Keller: 10 bis 15 °C | Luftfeuchtigkeit von 50 bis 65 %
Mit einem Hygrometer kannst Du den Gehalt der Feuchtigkeit in der Raumluft ganz einfach selbst messen und laufend überprüfen. Steigt der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft über die empfohlenen Richtwerte, kann die Bildung von Schimmel begünstigt werden. Sichtbares Kondenswasser an Fensterscheiben ist ein sicherer Hinweis dafür, wieder einmal das Fenster aufzumachen.
Fazit
Du senkst Deinen CO2-Ausstoß, was für unser Klima sehr förderlich ist. Zusätzlich sparst Du selbst eine Menge Geld ein. Drehst Du Deine Heizung z.B. um ein Grad herunter, kann das bis zu 115 Euro im Jahr einsparen. Durch Stoßlüften kannst Du sogar bis zu 240 Euro pro Jahr einsparen (die Werte gelten für die Gasheizung einer Wohnfläche von 150 qm). Im Vergleich: Lässt du stattdessen das Fenster in Kippstellung, geht ein Großteil der Heizwärme ungenutzt direkt nach draußen.
In Hinblick auf Deine nächste Heizkostenabrechnung hoffen wir, dass Dir unsere Tipps zum richtigen Heizen dabei helfen, Geld zu sparen und Deine Umweltbilanz zu verbessern.
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