Der Klimawandel macht auch dem Eisbären zu schaffen. Je wärmer es wird, desto mehr seines Lebensraumes schmilzt dahin. Heute zum Tag des Eisbären wollen wir den „ewig Wandernden“ feiern und auf die Folgen der Erderwärmung aufmerksam machen. Darum haben wir ein paar Fakten zusammengestellt, die Du unbedingt über diesen weißen Riesen wissen solltest.

Wie aus dem Braunbär ein Eisbär wurde

Die Geschichte des Eisbären zu verfolgen, ist gar nicht so leicht – der weiße Riese lebt auf dem Meereis. Und dort stirbt er auch. Seine Überreste, die Forschern Aufschluss geben könnten, sinken auf den Meeresgrund und sind somit meistens unauffindbar. Eine 2010 veröffentlichte Studie zeigte, dass der letzte gemeinsame Vorfahre von Braun- und Eisbären vor rund 150.000 Jahren lebte.

Tatsächlich wurde aus dem Braunbären ein Eisbär – und das, weil er auch schon damals mit dem Klimawandel zu kämpfen hatte. Ein Klimawandel im letzten Eiszeitalter, das vor rund 2,6 Millionen Jahren begann, war der Auslöser dafür, dass der Braunbär sich der Kälte anpasste und zum Eisbären wurde. Seinen Lebensraum verlagerte er damals in die Arktis.


Der ewig Wandernde

Die lateinische Bezeichnung für den Eisbär lautet Ursus maritimus, was Seebär bedeutet. In der Mythologie der Inuit heißt der Eisbär Pihoqahiak, der „ewig Wandernde“.

Nahaufnahme eines Eisbären

Schleichen statt sprinten

Die längste aufgezeichnete, ununterbrochene Strecke, die ein Eisbär schwimmend zurückgelegt hat, beträgt 686 Kilometer in neun Tagen – das entspricht der Entfernung von München nach Paris. Auf dieser Strecke verlor das Tier, es war eine Eisbärin, 22 Prozent seines Körpergewichtes. Eisbären sind zwar Langstreckenschwimmer, aber tatsächlich eher langsam.

Beim Jagen schleichen sie sich geschickt an ihre Beute an. Eisbären folgen dabei ihrem starken Geruchssinn, um Robben zu finden, die sich zum Luft holen an den Öffnungen im Meereis versammeln. Eisbären können Robben riechen, selbst wenn sie noch 32 Kilometer weit entfernt sind. Wenn eine Robbe aber entkommt, können die Bären sie nicht verfolgen, weil sie nicht schnell genug schwimmen. Stattdessen warten sie geduldig bei einem dieser Atemlöcher im Packeis. Manchmal sogar stundenlang, bis eine unglückliche Robbe ihren Kopf aus dem Wasser steckt und der Bär sie auf das Eis ziehen kann.


Eisbären sind Einzelgänger, es sei denn...

Eisbären sind in der Regel Einzelgänger. Sie legen ganz allein große Entfernungen in der Arktis zurück. Wenn sie dabei einem anderen Bären begegnen sollten, hängt die soziale Interaktion weitgehend von der Situation ab. Wenn es um Nahrung geht, dann wird der unterwürfige Bär sich dem dominanten Bären in Windrichtung nähern und vorsichtig seine Nase berühren. Damit fragt er ihn um Erlaubnis, die Beute zu teilen. Meistens wird dann auch geteilt.

Eisbären während der Paarungszeit

Treffen während der Paarungszeit zwei Eisbären aufeinander, dann kann es sogar sein, dass man nicht nur freundlich zueinander ist, sondern Spielkämpfe macht und die Nacht über zusammen kuschelt. Sollte sich ein erwachsenes Männchen allerdings einer Mutter nähern, die ihre Jungen schützt, dann hat das Männchen keine Chance und wird verjagt.

Der World Wildlife Fund (WWF) schätzt, dass es in freier Wildbahn noch etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären gibt.


Haben Eisbären Feinde?

Als zweitgrößtes lebendes Landraubtier steht der Eisbär in der Arktis an der Spitze der Nahrungskette. Natürliche Feinde hat er also kaum. Junge Eisbären können Wölfen oder ausgewachsenen männlichen Bären zum Opfer fallen. Erwachsene Eisbären verletzten sich manchmal stark im Kampf um die Paarungsrechte.

Eisbär liegt auf einem Eisberg in der Sonne

Die größte Gefahr des Eisbären ist leider der Mensch. Klimaveränderungen haben das Packeis stark reduziert. Die Eisbären verlieren ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage, da sie nicht in ihre Jagdreviere auf dem Eis zurückkehren können.  Stattdessen halten sie sich auf dem Festland auf, wo sie kaum Nahrung finden, um Fettreserven anzusammeln. Begeben Sie sich auf der Suche nach Beute doch aufs Eis, müssen sie längere Strecken schwimmen, um wieder aus dem Wasser zu kommen und nicht zu ertrinken. Oft ist das Eis zudem zu dünn und die Bären brechen ein.

Laut dem Alfred-Wegener-Institut schrumpft die Eisdecke auf dem Nordpolarmeer im Monat Februar um durchschnittlich 2,75 Prozent pro Dekade. Dieser Rückgang ist eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen.


Auch die Verschmutzung der Meere, zunehmender Tourismus und die Förderung von Öl- oder Gasvorkommen in der Arktis machen der Eisbärpopulation zu schaffen. Seit 2006 steht der Eisbär daher auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN.


Hilf mit, das Klima zu schützen und den Lebensraum der Eisbären zu erhalten. Wie Du ganz einfach CO2 sparen und unserer Umwelt etwas Gutes tun kannst, findest Du in unseren 10 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.

Heute am Tag des Eisbären wünschen wir dem weißen Riesen alles Gute!