Mittlerweile ist gerade bei Kleidung bekannt, dass es besser für die Umwelt wäre, wenn wir möglichst wenig neu kaufen würden. Second Hand wird in dem Bereich auch wieder immer mehr zum Trend. Aber ist Second Hand wirklich nachhaltig? Welche Vor- und Nachteile hat Second Hand einkaufen und ist Second Hand Shoppen die Lösung, um unsere Umwelt zu schützen?


Was bedeutet Second Hand?

Second Hand kaufen bedeutet, etwas Gebrauchtes zu kaufen. Etwas, das bereits von einem anderen Menschen benutzt oder getragen worden ist. Wörtlich übersetzt handelt es sich um Ware aus "zweiter Hand". Es gibt noch andere Begriffe, die Ähnliches zum Ausdruck bringen, wie zum Beispiel: Vintage. Vintage kann in dem Bezug für bereits genutzt Dinge stehen, aber auch für neue, schon ältere Ware, die nicht verkauft wurde.

In einem Second Hand Shop werden nur Dinge verkauft, die tatsächlich vorher schon einmal von einer anderen Person genutzt worden sind. Das kann Second Hand Kleidung sein, aber auch Möbel, CDs, Geschirr und viele andere Dinge. Oft ist es jedoch Bekleidung.

Second Hand Kleidung sind Kleidungsstücke, die schon von mindestens einer Person getragen wurden. Second Hand Kleidung wird entweder in Second Hand Shops verkauft, auf Online-Marktplätzen wie Ebay Kleinanzeigen, über Apps wie Vinted, oder auch in die Kleidersammlung gegeben und landet von dort teilweise wieder im Verkauf.

Was kann man alles Second Hand kaufen?

Neben der oben erwähnten Second Hand Kleidung, die Kleider, Jacken, Hosen, Oberteile, Anzüge, Brautkleider und vieles andere umfasst, können auch Accessoires Second Hand gekauft werden. Ich habe mir z.B. in Berlin eine Sonnenbrille in einem Second Hand Shop gekauft. Auch Taschen gibt es oft Second Hand. Hier sind für viele vor allem Designertaschen sehr interessant. Da sie oft noch sehr gut erhalten sind, aber zu einem deutlich geringeren Preis gekauft werden können. Es gibt sogar Online Shops ganz speziell für Designer Second Hand Kleidung, wie Rebelle [unbezahlte Werbung].

Möbel kaufen wir auch Second Hand. Meist über Ebay Kleinanzeigen oder wir tauschen auch schon mal mit Freund*innen. Der Vorteil an Second Hand Möbeln ist vor allem auch, dass sie günstiger sind als neue Ware. Viele Dinge, die wir Second Hand finden, gibt es aktuell auch so nicht zu kaufen, weil es momentan einfach nicht modern ist. Second Hand Möbel lassen sich auch gut auf dem Trödelmarkt finden oder auch im Sperrmüll. Früher dachte ich tatsächlich manchmal, dass ich mir doch nichts vom Sperrmüll nehmen könnte, das ist doch alles dreckig. Heute weiß ich, dass Menschen oft auch einfach Dinge auf den Sperrmüll stellen, die noch fast neu sind. Weil sie einfach den Gefallen daran verloren oder keinen Platz zuhause haben – und keine Lust, sich darum zu kümmern, die Möbel weiterzugeben.

Second Hand Möbel findet man oft auf dem Trödelmarkt

5 gute Gründe für Second Hand

Second Hand einzukaufen dauert manchmal vielleicht etwas länger, weil Du wirklich suchen musst. Es hat aber super viele Vorteile für Dich und auch für unsere Umwelt:

  1. Für mich der wichtigste Vorteil von Second Hand Kleidung ist, dass sie weniger Schadstoffe enthalten kann. Es kann sein, dass diese durch die längere Nutzungsdauer bereits herausgewaschen wurden. Mir ist das vor allem bei der Kinderkleidung wichtig, die wir für unsere Kinder nutzen. [Quelle: Welt]

  2. Second Hand Kleidung ist günstiger als Neuware. Das schont den eigenen Geldbeutel. Gerade Kleidung und Spielzeuge für Babys und Kinder werden oft nur wenige Monate benötigt. Kaufst Du die alle Second Hand, birgt das viel Sparpotential. Vor allem Babykleidung oder Spielzeuge werden sogar oft verschenkt.

  3. Kaufst Du Second Hand ein, sorgst Du dafür, dass weniger neue Produkte hergestellt werden. Auch wenn Du jetzt vielleicht denkst, als Einzelne*r hast Du nicht so viel Auswirkung, dann stell dir mal vor, alle oder nur die Hälfte der Menschen würde für einen Monat keine neue Kleidung kaufen. Dann hätte das große Auswirkungen. Allein im Jahr 2020 beliefen sich die Umsätze für Bekleidung in Deutschland laut Statista auf 55 Milliarden Euro! Mit Second Hand schonst Du die Umwelt, denn es werden weniger Ressourcen für die Herstellung neuer Kleidungsstücke und Möbel usw. verbraucht.

  4. Wie oben schon geschrieben, kann Second Hand auch individueller sein als der aktuelle Trend. Einfach deshalb, weil Du Stücke findest, die nicht auf dem Massenmarkt zu finden sind.

  5. Kaufst Du weniger Neuwaren, sparst Du meist auch eine Menge Müll ein. Denn gerade neue Dinge sind oft stark verpackt. Gebrauchte Möbel holst Du meistens unverpackt ab. Second Hand Kleidung hat oft noch nicht mal ein Etikett dran. Und die meisten Menschen, die Second Hand etwas verkaufen, nutzen für den Versand bereits gebrauchte Kartons.

Warum Second Hand nicht immer die nachhaltigste Möglichkeit ist

Jetzt habe ich Dir so viele Vorteile von Second Hand aufgezählt, da scheint es doch so, als hätte Second Hand Shopping gar keine Nachteile, oder? Hat es leider doch. Es gibt ein paar Dinge, auf die solltest Du beim Second Hand Kaufen achten:

  1. Kaufe auch hier nur das, was Du wirklich brauchst, sonst landet es nachher doch bei Dir im Müll, liegt ungenutzt in Deinem Schrank oder fristet sein Dasein im dunklen Keller.

  2. Oft wird Second Hand als Rechtfertigung für den Kauf von neuen Dingen genutzt: „Naja, wenn mir das nachher doch nicht gefällt, verkaufe ich es eben Second Hand.“ Es gibt aber bereits schon mehr Second Hand Kleidung, als wir Menschen tragen können. Mit Möbeln und anderen Dingen ist es wahrscheinlich ähnlich.

  3. Informiere Dich, bevor Du etwas kaufen möchtest, wo Du das am besten tun kannst und nimm Dir bewusst Zeit. Gerade bei Kleidung suchst Du wahrscheinlich oft mehrere Tage, bis Du das perfekte Stück gefunden hast. Auch bei Second Hand solltest Du darauf achten, dass diese einmal nachhaltig und fair produziert wurde.

  4. Mache Dir bewusst, was Du Second Hand kaufen willst. Bei vielen Dingen macht das absolut Sinn. Unterwäsche und Socken kaufe ich aber auch nicht Second Hand. Dafür nahezu alles andere.

  5. Verliere nicht den Spaß an Second Hand. Auch wenn es mal länger dauert, Du nicht genau das findest, was Du suchst, oder weil es eben mal ein wenig im Second Hand Kleiderladen müffelt. Denke an die Vorteile für Dich und die Umwelt!

Neben dem Second Hand Shop gibt es auch viele Online Marktplätze für Second Hand.

Second Hand kaufen und verkaufen

Am schnellsten und klimafreundlichsten geht es, wenn Du Deine gebrauchten Dinge weitergibst, ohne sie versenden zu müssen. Dafür gibt es einige Möglichkeiten. Übrigens sind das auch alles gute Optionen, um selbst Dinge Second Hand einzukaufen:

  • Poste Dinge in Deinem WhatsApp Status
  • Frage Freund*innen und Familie, ob sie etwas brauchen
  • Veranstalte einen Garagen- oder Gartenflohmarkt
  • Buche Dir einen Stand auf einem organisierten Flohmarkt
  • Nutze Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen oder nebenan.de
  • Veranstalte Bücher- und Kleidertauschparties
  • Nutze Facebook Tauschgruppen

Das Ganze geht natürlich auch über Second Hand Online Shops. Bei diesen Shops sendest Du Deine Kleidung ein und bekommst direkt Geld dafür. Auch Bücher kannst Du einsenden.

  • Second Life Fashion
  • Zircle
  • Momox

Der Vorteil ist, dass Du echt wenig Aufwand hast, dafür bekommst Du aber meist auch weniger Geld als bei anderen Möglichkeiten.

Es gibt Online Marktplätze, bei denen Du selbst verkaufen kannst – also Fotos selbst machst, Preise festlegst und mit möglichen Kund*innen schreibst. Hier kannst Du Kleidung, Möbel, Deko, Spielzeug und vieles mehr verkaufen. Der Vorteil ist, dass Du hier eine große Reichweite erzielen kannst und vielleicht mehr Geld für deine Second Hand Artikel bekommst. Dafür hast Du auch deutlich mehr Arbeit.

Beliebte Plattformen sind:

  • Mädchenflohmarkt
  • Ebay Kleinanzeigen
  • Vinted

Und es gibt auch spezielle Second Hand Online Marktplätze für Designerkleidung:

  • Rebelle
  • Vestiaire Collective
  • Videdressing

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Mein Fazit: Second Hand kaufen ist eine nachhaltige Option

Second Hand kaufen und verkaufen kann schon mal etwas länger dauern, als wenn Du Dir alles neu kaufst. Dafür kann es auch schon mal passieren, dass Du merkst, dass Du bestimmte Dinge eigentlich gar nicht brauchst, wenn Du länger auf sie warten musst. Und vielleicht kaufst Du auch weniger neue Dinge, weil Du einfach keine Lust mehr hast, sie danach wieder aufwendig los zu werden. Wichtig beim Thema Second Hand finde ich, dass wir uns auch hier immer fragen, ob wir etwas wirklich brauchen. Das schont Ressourcen und ist gut für unsere Umwelt.

Manche Dinge können wir z.B. auch mit Nachbar*innen oder Freund*innen teilen, wie Bohrmaschinen, Rasenmäher, Kinderkleidung, Babyspielzeug und, und, und. Wenn Dich das Thema Teilen interessiert, schau gerne mal nach dem Begriff „Sharing Economy“.