Wärmepumpenstrom ist ein speziell auf die Bedürfnisse von Wärmepumpen zugeschnittener Stromtarif. Er bietet gegenüber herkömmlichen Tarifen mehrere Vorteile, die Deine Heizkosten senken und gleichzeitig Deinen Beitrag zur Energiewende leisten können.

In diesem Ratgeber erfährst Du ganz genau, was Wärmepumpenstrom ist und welchen Umfang an Vorteilen er bietet. Darüber hinaus erklären wir Dir, wie du mit Wärmepumpenstrom CO2 einsparen und die Energiewende unterstützen kannst.


Dieser Artikel richtet sich an alle, die:

  • Eine Wärmepumpe besitzen oder die Anschaffung einer Wärmepumpe planen
  • Mehr über die Vorteile von Wärmepumpenstrom erfahren möchten
  • Den passenden Stromtarif für Ihre Wärmepumpe finden und Kosten senken möchten
  • Einen Beitrag zur Energiewende leisten möchten

Bist Du an Wärmepumpenstrom interessiert? Dann lies weiter und erfahre alles, was Du wissen musst!

Was ist Wärmepumpenstrom?

Wärmepumpenstrom bezieht sich auf den elektrischen Strom, der speziell für den Betrieb von Wärmepumpen in Gebäuden verwendet wird. Da Wärmepumpen elektrisch betrieben werden, kann der dafür verwendete Strom aus verschiedenen Quellen stammen, einschließlich erneuerbarer Energien wie Wind- oder Solarenergie. Wir als Energieversorger bieten Dir z.B. spezielle Stromtarife aus erneuerbaren Energien für Wärmepumpen an, die günstiger sein können als normale Haushaltsstromtarife. So kannst Du den Betrieb Deiner Wärmepumpe finanziell attraktiver gestalten und gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien fördern.

Diese speziellen Tarife für Wärmepumpenstrom bieten somit einen zusätzlichen finanziellen Anreiz, auf umweltfreundlichere Heizsysteme umzusteigen. Wie profitierst Du aber nun genau davon?

Erstens profitierst Du von günstigeren Preisen. Wärmepumpenstromtarife sind in der Regel günstiger als herkömmliche Stromtarife, da Verteilnetzbetreiber unter bestimmten Voraussetzungen geringere Netzentgelte und Konzessionsabgaben für den Transport des Stroms verlangen.

Zweitens wird Wärmepumpenstrom in der Regel über einen separaten Zähler erfasst. So hast du den Stromverbrauch deiner Wärmepumpe genau im Blick und stellst sicher, dass Du nur den günstigen Wärmepumpentarif bezahlst.

Drittens wird Wärmepumpenstrom oft mit Ökostrom angeboten. So kannst du einen Beitrag zur Energiewende leisten.

Viertens kannst du, wenn du gerade erst den Einbau einer Wärmepumpe planst, von verschiedenen Fördermitteln profitieren. Lese hier, wie Du Deine Heizung mit Förderungen erneuern kannst.

Um Wärmepumpenstrom nutzen zu können, musst Du einfach einen Vertrag mit einem Energieversorger abschließen, der diesen Tarif anbietet. In der Regel ist die Beantragung des Wärmepumpentarifs online möglich.

Wärmepumpenstrom ist also eine gute Möglichkeit, Deine Heizkosten zu senken und gleichzeitig Deinen Beitrag zu einer besseren CO2-Bilanz zu leisten. Wenn Du eine Wärmepumpe besitzt oder die Anschaffung einer Wärmepumpe planst, solltest Du Dich im Vorfeld unbedingt über die verschiedenen Wärmepumpenstromtarife informieren und mit einem Heizungsinstallateur prüfen, ob sich ein zweiter Zähler für dich lohnt.

Hier erfährst Du mehr über unseren Wärmepumpenstromtarif

Wärmepumpen: Funktionsweise und Einflussfaktoren

Wärmepumpen nutzen ein cleveres System, um Wärmeenergie aus einem niedrigen Temperaturniveau auf ein höheres Niveau zu heben. So können sie Wärme aus der Umwelt, zum Beispiel aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, zum Heizen und für die Warmwasserbereitung nutzen.

Funktionsprinzip Wärmepumpe | Quelle: Adobe Stock

Unterschiedliche Wärmepumpenarten

Es gibt verschiedene Wärmepumpenarten, die sich in der Art der Wärmequelle unterscheiden:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Die Wärmequelle ist die Außenluft. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die am häufigsten installierte Wärmepumpenart. Diese Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle und übertragen die gewonnene Wärme auf das Heizungssystem des Gebäudes, zum Beispiel auf das Heizwasser. Sie sind relativ einfach zu installieren und eignen sich gut für Gebäude ohne ausreichenden Platz für Erdkollektoren oder Grundwasserbrunnen.
  • Erdwärmepumpen (Sole-Wasser-Wärmepumpen): Diese Wärmepumpen nutzen die im Erdreich gespeicherte Wärme als Energiequelle. Dafür werden entweder Erdkollektoren im Garten vergraben oder Erdsonden in tiefere Bodenschichten gebohrt. Erdwärmepumpen sind effizienter als Luft-Wasser-Wärmepumpen, erfordern jedoch Bohrarbeiten oder den Platz für Erdkollektoren.
  • Grundwasser-Wärmepumpen: Diese Wärmepumpen nutzen das Grundwasser als Wärmequelle. Hierfür wird in der Regel ein Brunnen gebohrt, um das Grundwasser zu fördern und die darin enthaltene Wärme zu nutzen. Grundwasser-Wärmepumpen haben in der Regel eine hohe Effizienz, sind jedoch aufgrund des aufwendigen Erschließungsprozesses teurer.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Diese Wärmepumpen nutzen fließendes Wasser, wie zum Beispiel einen Fluss oder See, als Wärmequelle. Sie bieten eine hohe Effizienz, erfordern jedoch den Zugang zu einer geeigneten Wasserquelle in der Nähe des Gebäudes.

Einfluss der Umgebungstemperatur

Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt von der Temperatur der Wärmequelle ab. Je kälter die Umgebungstemperatur, desto geringer ist die Effizienz. Daher ist es wichtig, die richtige Wärmepumpenart für Deine Region und Deine Bedürfnisse auszuwählen.

Der Stromverbrauch von Wärmepumpen

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Art der Wärmepumpe: Luft-Wasser-Wärmepumpen haben in der Regel einen höheren Stromverbrauch als Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
  • Heizleistung der Wärmepumpe: Die Leistung der Wärmepumpe muss an den Wärmebedarf des Gebäudes angepasst sein. Eine zu kleine Wärmepumpe muss ständig mit hoher Leistung arbeiten, was den Stromverbrauch erhöht.
  • Gebäudedämmung: Ein gut gedämmtes Gebäude hat einen geringeren Wärmebedarf, was den Stromverbrauch der Wärmepumpe senkt.
  • Außentemperatur: Je kälter die Außentemperatur, desto höher der Stromverbrauch der Wärmepumpe.
  • Nutzungsverhalten: Der Stromverbrauch der Wärmepumpe kann durch das Nutzungsverhalten beeinflusst werden. Zum Beispiel kann der Stromverbrauch durch die Nutzung einer Nachtabsenkung gesenkt werden.
  • Optimierung der Einstellungen: Die Einstellungen der Wärmepumpe sollten an den Wärmebedarf des Gebäudes angepasst werden.
  • Wartung: Die Wärmepumpe sollte regelmäßig gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie effizient arbeitet.

Vergleich mit anderen Heizsystemen

Wärmepumpen haben im Vergleich zu anderen Heizsystemen, wie zum Beispiel Ölheizungen oder Gasheizungen, einen höheren Wirkungsgrad. Dies liegt daran, dass Wärmepumpen keine Wärmeenergie erzeugen, sondern nur Wärmeenergie aus der Umgebung transportieren.

Jährliche Stromkosten für Wärmepumpen

Die jährlichen Stromkosten für eine Wärmepumpe liegen durchschnittlich zwischen 27 und 42 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche. Dies entspricht etwa einem Drittel der Heizkosten einer Ölheizung oder Gasheizung.

Wie Du den Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe nun genau ausrechnen kannst, erläutern wir Dir im nächsten Abschnitt unseres Artikels.

Wie berechnest Du den Stromverbrauch für eine Wärmepumpe?

Um den Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe zu berechnen, benötigst Du zunächst zwei wichtige Werte: Die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe und den jährlichen Heizbedarf Deines Hauses. Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie effizient Deine Wärmepumpe über ein Jahr gesehen arbeitet, also wie viel Wärmeenergie sie im Verhältnis zur aufgenommenen elektrischen Energie produziert. Je höher die JAZ, desto effizienter ist Deine Wärmepumpe. 

Schritt 1: Bestimme den jährlichen Heizbedarf

Der jährliche Heizbedarf Deines Hauses wird in Kilowattstunden (kWh) ausgedrückt und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Isolierung, der Größe des Hauses und der lokalen Klimazone ab. Du kannst diesen Wert entweder aus Deinen bisherigen Heizkostenabrechnungen entnehmen oder durch eine Energieberatung ermitteln lassen.

Schritt 2: Kenne die Jahresarbeitszahl (JAZ) Deiner Wärmepumpe

Die JAZ ist ein Maß für die Effizienz Deiner Wärmepumpe. Du findest sie im Datenblatt Deiner Wärmepumpe oder kannst sie beim Hersteller erfragen. Eine JAZ von 3 bedeutet beispielsweise, dass die Wärmepumpe aus jeder kWh Strom 3 kWh Wärmeenergie erzeugt.

Schritt 3: Berechne den Stromverbrauch

Mit diesen Informationen kannst Du den jährlichen Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe mit folgender Formel berechnen:

Beispielrechnung:

Nehmen wir an, Dein Haus hat einen jährlichen Heizbedarf von 15.000 kWh und Deine Wärmepumpe hat eine JAZ von 3. Dein jährlicher Stromverbrauch für die Wärmepumpe berechnet sich dann wie folgt:

Dies bedeutet, dass Deine Wärmepumpe jährlich etwa 5.000 kWh Strom verbraucht, um Dein Haus zu heizen.

Durch das Verstehen und Berechnen des Stromverbrauchs Deiner Wärmepumpe kannst Du besser einschätzen, wie effizient Dein Heizsystem ist. Dies hilft Dir nicht nur, Deine Energiekosten im Blick zu behalten, sondern auch aktiv zu einem umweltfreundlicheren Haushalt beizutragen.

Fazit zum Wärmepumpenstrom

Wir hoffen, dass unser umfangreicher Artikel Dir ein tieferes Verständnis darüber vermittelt hat, was Wärmepumpenstrom ist, wie Wärmepumpen funktionieren, welche Faktoren ihren Betrieb beeinflussen und wie Du den Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe selbst berechnen kannst. Wärmepumpen spielen eine entscheidende Rolle in der Energiewende und beim Übergang zu nachhaltigeren Heizsystemen. Sie nutzen erneuerbare Energiequellen und können deutlich effizienter sein als traditionelle Heizsysteme.

Dein Engagement und Interesse an nachhaltigen Energielösungen machen den Unterschied. Gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, die sowohl für unseren Planeten als auch für die nächsten Generationen lebenswert ist.