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Digitaler Stromzähler: Was Sie jetzt wissen müssen
Der Austausch der alten Stromzähler durch neue, digitale Zähler ist ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung der Energiewende. Laut Gesetzgeber müssen alle Haushalte bis spätestens 2032 mit solch einer „modernen Messeinrichtung“ ausgestattet sein. Wir erläutern Ihnen, was das für Sie bedeutet und beantworten die wichtigsten Fragen zu digitalen Stromzählern und intelligenten Messsystemen.
- Alle Stromzähler werden von analog auf digital umgestellt.
- Haushalte über 6.000 kWh erhalten einen Smart Meter.
- Vorteil Smart Meter: detailliertere Verbrauchsdaten unterstützen Stromkunden beim Energiesparen.
- Mit den neuen Stromzählern kommen höhere Kosten auf Sie zu. Es gibt gesetzliche Obergrenzen.
- Für badenova Privatkunden gibt es zu Beginn 100% Rabatt auf die Mehrkosten für Smart Meter von badenovaNETZE.
Warum werden digitale Stromzähler Pflicht?
Ein bewusster, sparsamer Umgang mit Energie ist der effektivste Klimaschutz. Digitale Stromzähler können Sie dabei unterstützen. Denn verglichen mit analogen Zählern bieten Ihnen moderne Messsysteme detailliertere Informationen darüber, wann Sie wie viel Energie verbrauchen. Das sogenannte Messstellenbetriebsgesetz macht digitale Stromzähler zur Pflicht, um jedem Haushalt das Stromsparen zu erleichtern.
Das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG)
Das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) schreibt den flächendeckenden Einbau von digitalen Stromzählern in Deutschland vor. Bei Neubauten werden seit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 2017 bereits ausschließlich digitale Zähler installiert. Für Bestandsimmobilien läuft der flächendeckende Austausch der alten Zähler im Jahr 2020 an.
Da der Austausch der Zähler gesetzlich bestimmt ist, haben Stromkunden keine Möglichkeit, sich gegen einen neuen Zähler zu wehren. Sie haben allerdings das Recht, ein anderes Unternehmen als den aktuellen Messstellenbetreiber mit Einbau und Betrieb des neuen Zählers zu beauftragen. Sie können also vor einem Zähleraustausch den Messstellenbetreiber wechseln.
Wer ist der „grundzuständige Messstellenbetreiber“?
Um den Austausch Ihres Zählers kümmert sich Ihr „grundzuständiger Messstellenbetreiber“. Im badenova Versorgungsgebiet ist das die badenovaNETZE GmbH – sofern Sie keinen Vertrag mit einem anderen Messstellenbetrieb abgeschlossen haben. Auch in anderen Versorgungsgebieten ist der „grundzuständige Messstellenbetreiber“ meist der lokale Netzbetreiber.
Digitaler Stromzähler und Smart Meter – die Unterschiede
Es gibt zwei Varianten moderner Stromzähler: den digitalen Stromzähler (auch „moderne Messeinrichtung“) und den Smart Meter (auch „intelligentes Messsystem“). Welcher Stromkunde welchen Zähler bekommt, hängt im Wesentlichen vom Jahresverbrauch ab. Mehr Infos dazu finden sie hier.
In jedem Fall gilt: Der Austausch der alten Stromzähler ist nicht nur ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung der Energiewende. Die neuen Stromzähler unterstützen Kunden auch mit detaillierteren Verbrauchsinformationen beim Stromsparen.
Was ist eine moderne Messeinrichtung?
Unter „moderner Messeinrichtung“ versteht man einen digitalen Stromzähler. Er ermittelt den Stromverbrauch mit digitaler Technik und stellt den Verbrauch auf einer digitalen Anzeige dar.
Anders als die alten Ferraris-Zähler speichert eine moderne Messeinrichtung auch Tagesverbrauchswerte. So können sich Stromkunden einen besseren Überblick über ihre Tages-, Wochen-, oder Monatsverbräuche verschaffen. Der Jahresverbrauch muss wie gewohnt einmal jährlich abgelesen und dem Netzbetreiber mitgeteilt werden.
Die Vorteile der neuen Stromzähler auf einen Blick
- Digitale Anzeige des Zählerstands
- Besserer Überblick über Energieverbrauch durch abgespeicherte Verbrauchswerte
- Anschluss für Zusatzgeräte zur besseren Auswertung der Verbrauchsdaten
Was ist ein intelligentes Messsystem?
Ein intelligentes Messsystem oder „Smart Meter“ ist eine Kombination aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul. Dieses Modul (Smart-Meter-Gateway) kann die Verbrauchsdaten in Echtzeit an den Messstellenbetreiber übermitteln. Der Stromverbrauch muss also nicht mehr jährlich abgelesen werden.
Das Kommunikationsmodul ermöglicht auch die direkte Verbindung des Zählers mit dem Webportal des Energieversorgers. Hier stehen umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten für detaillierte Analysen des eigenen Verbrauchs zur Verfügung. Auch die Einbindung in ein Smart-Home-Netzwerk ist möglich. So können smarte Verbraucher (z. B. eine smarte Waschmaschine) je nach aktuellem Haushaltsverbrauch per App ein- oder ausgeschaltet werden.
Die Vorteile eines intelligenten Messsystems auf einen Blick
- Digitale Anzeige des Zählerstands
- Besserer Überblick über Energieverbrauch durch detailliertere Daten und Analysefunktionen
- Automatische Übermittlung des Zählerstands, kein Ablesedienst mehr nötig
- Mögliche Einbindung in ein Smart-Home-System
- Mögliche Steuerung großer Stromverbraucher wie Wallboxen für E-Autos
Wer erhält einen digitalen Stromzähler?
Die Zeit der analogen Zähler geht definitiv zu Ende. Jeder Haushalt in Deutschland bekommt einen neuen Zähler. Dabei gilt: Kunden mit einem Verbrauch von weniger als 6.000 kWh/Jahr erhalten verpflichtend eine moderne Messeinrichtung, also einen digitalen Stromzähler ohne Datenanbindung.
Wer erhält einen Smart Meter?
Bei Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 kWh werden Smart Meter eingebaut. Also intelligente Messsysteme mit einem Kommunikationsmodul. Kunden, die eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von mehr als 7 kW betreiben, werden zunächst vom Pflichteinbau ausgenommen. Ebenso Stromkunden mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung wie z. B. einer Nachtspeicherheizung oder einer Wärmepumpe.
Für den Austausch Ihres Zählers müssen Sie nicht selbst aktiv werden. Das ist die Aufgabe Ihres Messstellenbetreibers. Spätestens drei Monate vor dem Einbau eines neuen Zählers wird Ihr zuständiger Messstellenbetrieb sich bei Ihnen melden.
Haben Sie Fragen? Unser Kundendienst ist gerne für Sie da. Jetzt Kontakt aufnehmen
Wann kommt der Smart Meter?
Für Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden beginnt der Pflichteinbau 2020. Gleiches gilt für Haushalte mit einer Photovoltaikanlage oder einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 7 kW und höher. Bei Haushalten mit steuerbaren Nachtspeicherheizungen oder Wärmepumpen sind Smart Meter derzeit noch nicht verpflichtend. Sie können aber auf Wunsch eingebaut werden.
Haben Sie Fragen? Unser Kundendienst ist gerne für Sie da. Jetzt Kontakt aufnehmen
Was kosten die neuen Zähler?
Der Einbau des neuen Zählers ist für Sie kostenlos. badenova Kunden sparen zusätzlich bei den Betriebskosten. Denn badenova übernimmt für bestehende Stromkunden zu Beginn alle Mehrkosten, die durch den Einbau einer modernen Messeinrichtung oder eines intelligenten Messsystems entstehen.
Voraussetzung ist der Messstellenbetrieb durch badenovaNETZE. Oder, außerhalb des badenova Netzgebietes, durch Ihren regional zuständigen grundzuständigen Messstellenbetreiber. Achtung: Sollten Sie einen anderen, wettbewerblichen Messstellenbetreiber beauftragen, übernimmt badenova dafür keine Kosten.
Für Kunden anderer Versorger wichtig zu wissen: Für den Betrieb eines digitalen Zählers oder Smart Meters gelten strenge Preisobergrenzen, die Ihr „grundzuständiger Messstellenbetreiber“ nicht überschreiten darf. Bei Smart Metern richtet sich die Obergrenze nach Ihrem Jahresverbrauch.
Die wichtigsten Preisobergrenzen für Sie im Überblick:
- Digitaler Stromzähler: bis max. 20 Euro/Jahr
- Smart Meter, 3.000-4.000 kWh Jahresverbrauch: bis max. 40 Euro/Jahr
- Smart Meter, 4.000-6.000 kWh Jahresverbrauch: bis max. 60 Euro/Jahr
- Smart Meter, 6.000-10.000 kWh Jahresverbrauch: bis max. 100 Euro/Jahr
- Smart Meter, 10.000-20.000 kWh Jahresverbrauch: bis max. 130 Euro/Jahr
- Smart Meter, Einfamilienhaus mit Photovoltaikanlage 7 kWp – 15 kWp: bis max. 100 Euro/Jahr
Strom sparen mit Green Pocket
Mit dem Green-Pocket-Portal können badenova Kunden ganz leicht ihren Stromverbrauch verringern, Kosten sparen und etwas für den Klimaschutz tun. Green Pocket bietet Ihnen jederzeit einen aktuellen Überblick über Ihren Stromverbrauch. Sie können z. B. Ihre Verbrauchsdaten verschiedener Tageszeiten und Wochentage vergleichen, Einsparpotenziale erkennen und sich über erzielte Einsparungen freuen.
Smart-Home-Geräte wie eine smarte Waschmaschine oder ein smarter Geschirrspüler können zukünftig per App gesteuert werden. In naher Zukunft können Sie so die Vorteile lastvariabler Stromtarife optimal nutzen: Schalten Sie Ihre großen Verbraucher dann ein, wenn Strom besonders günstig ist, weil z. B. gerade besonders viel Ökostrom aus Windkraft zur Verfügung steht. Mehr zu den Möglichkeiten erfahren Sie im Video:
Wie läuft der Austausch Ihres Zählers ab?
- Ihr Messstellenbetreiber schickt Ihnen drei Monate vor dem geplanten Zähleraustausch einen Brief und informiert Sie über das Vorhaben.
- badenova Kunden erhalten zusätzlich einen Brief mit weiteren Informationen.
- Spätestens zwei Wochen vor dem Einbau des neuen Zählers kontaktiert Sie Ihr Messstellenbetreiber, um mit Ihnen einen Termin für den Einbau zu vereinbaren.
- Bitte stellen Sie zum Termin des Zähleraustauschs sicher, dass die Servicetechniker Zugang zu Ihrem Zähler haben und notieren Sie den Zählerstand des alten Zählers.
Unser Tipp für badenova Kunden: Wenn bei Ihnen ein Smart Meter (intelligentes Messsystem) installiert wurde, können Sie sich über das badenova Kundenportal in das Green-Pocket-Energiecockpit einloggen. Hier können Sie Ihren Stromverbrauch kontrollieren und managen. Beachten Sie, dass es nach dem Austausch bis zu zwei Monate dauern kann, bis Ihre Daten vollständig im System abrufbar sind.
Sind die Daten mit den neuen Stromzählern sicher?
Ein intelligentes Messsystem überträgt sensible Daten, die unter Umständen Rückschlüsse auf Gewohnheiten der Haushaltsangehörigen ermöglichen. Übertragen werden die Daten entweder per Funk (Mobilfunk, WLan) oder direkt über die Stromleitung.
Um zu verhindern, dass Hacker auf diese Daten zugreifen können, gelten für Smart Meter hohe gesetzliche Sicherheitsanforderungen. Jedes Smart-Meter-Gateway muss vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert sein. Die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften müssen gegenüber dem BSI nachgewiesen werden. Ihre Daten sind also gut vor unbefugten Zugriffen geschützt.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich den Einbau eines neuen digitalen Zählers ablehnen?
Nein. Für alle Haushalte in Deutschland gilt laut Messstellenbetriebsgesetz eine Austauschpflicht. Bis 2032 wird in allen Haushalten mindestens ein digitaler Zähler installiert. Haushalte mit einem höheren Verbrauch sowie Betreiber von Solaranlagen oder Wärmepumpen erhalten einen Smart Meter.
Kann ich den Einbau eines Smart Meters ablehnen?
Für alle Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 6.000 kWh und mehr ist der Einbau eines Smart Meters Pflicht. Ein Widerspruch ist für diese Haushalte nicht möglich.
Muss ich mich selbst um den Austausch kümmern?
Nein. Zuständig für den Austausch ist Ihr „grundzuständiger Messstellenbetreiber“. Das ist in der Regel der örtliche Netzbetreiber – im badenova Versorgungsgebiet die badenovaNETZE GmbH. Der Messstellenbetreiber wird sich rechtzeitig vor dem geplanten Zähleraustausch bei Ihnen melden.
Wie erfahre ich, wann bei mir der Zähler gewechselt wird?
Spätestens drei Monate vor Einbau des neuen Zählers erhalten Sie eine Ankündigung Ihres Messstellenbetreibers. Zwei Wochen vor dem geplanten Austausch wird Ihr Messstellenbetreiber dann Kontakt mit Ihnen aufnehmen, um einen konkreten Termin zu vereinbaren.
Kann ich meinen Messstellenbetreiber wechseln?
Ja. Mit der Ankündigung des Zähleraustauschs muss Sie Ihr Messstellenbetreiber auf diese Möglichkeit hinweisen. Sie können dann einen anderen Messstellenbetrieb mit dem Austausch beauftragen. Bedenken Sie aber, dass nur der „grundzuständige Messstellenbetreiber“ an die gesetzlichen Preisobergrenzen gebunden ist. Ein neuer Messstellenbetrieb muss sich nicht an diese Obergrenzen halten.