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17.12.2024

Erdwärme-Breisgau: Zielgebiet wird konkreter

Umfangreiche Untersuchungen haben das Zielgebiet weiter eingegrenzt. Jetzt im Fokus: Hartheim und angrenzende Gemarkungen. Ab Ende 2028 könnte das heiße Thermalwasser für grüne Fernwärme genutzt werden.

Schematische Darstellung einer Geothermieanlage
Schematische Darstellung einer Geothermieanlage

Das Zielgebiet für die Förderung von heißem Thermalwasser aus dem Oberrheingraben wird konkreter: Nach umfangreichen Untersuchungen durch badenovaWÄRMEPLUS ist klar, das Tiefenwasserreservoir liegt maßgeblich unter der Gemarkung Hartheim, aber in Teilen auch unter Bad Krozingen und Breisach.

Als Standort für die Bohrung und das Heizwerk kommen primär Hartheim aber auch Teile der angrenzenden Gemeinde Bad Krozingen in Frage. Der genaue Ort ist abhängig von der geologischen Beschaffenheit des Untergrundes und der Immobilien

Bei der nun erfolgten Eingrenzung des Zielgebietes waren folgende Faktoren maßgeblich: erwartete Temperatur, Eignung der Untergrundstruktur, seismische Risiken und geomechanische Parameter.

„Bis 2035 wollen wir in der Region klimaneutral sein. Für die Versorgung der Menschen in unseren Fernwärmegebieten ist das eine gewaltige Herausforderung“, so Klaus Preiser, Geschäftsführer badenovaWÄRMEPLUS. „Unsere Lage im Oberrheingraben verschafft uns aber einen großen Vorteil: das heiße Thermalwasser in bis zu 3.500 Metern Tiefe ist rund um die Uhr kostenlos verfügbar. Ab 2028 wollen wir die so gewonnene Wärme in das Fernwärmenetz von Freiburg und in Netze entlang der Transportleitung nach Freiburg einspeisen. So werden wir aus dieser Anlage aller Voraussicht nach bis zu 20.000 Menschen mit grüner Wärme versorgen können.“

Nächste Schritte

badenovaWÄRMEPLUS hat sich verschiedene Grundstücke gesichert – nun folgen weitere Untersuchungen dazu, welches davon am besten geeignet ist. Hierfür fließen auch spezifische Gegebenheiten wie die Zuwegung und die Erschließung, mögliche Bohrpfade und die Entfernung zu den Wärmeabnehmern in die Entscheidung mit ein.

Anfang 2025 soll der finale Standort für die Bohrung und die Heizanlage stehen. Nach erfolgreicher Genehmigung beim Landratsamt kann dann Ende 2026 mit ersten Probebohrungen begonnen werden. Ab 2027 soll das Heizwerk gebaut werden. Parallel dazu wird die Transportleitung nach Freiburg realisiert werden. Ende 2028 könnte dann die aus dem Tiefenwasserreservoir gewonnen Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist werden.

Seit 2021 wurden umfangreiche Analysen angestellt, um aus dem ursprünglich über 300 km2 großen Aufsuchungsgebiet das nun nur noch etwa 10 km2 messende Zielgebiet einzugrenzen. Letzen Endes konnte eine genau 3D-Seimsmik erstellt werden, die quasi als detaillierter Zwilling des Untergrundes fungiert. Das Modell gibt die Beschaffenheiten, Lage und Stärken der Schichten bis in eine Tiefe von 3.500 Metern wieder. Die anvisierten Schichten bestehen aus Bundsandstein und Muschelkalk und bieten das Potenzial für ein großes Thermalwasserreservoir. Dort wird eine Wassertemperatur von etwa 130 Grad Celsius vermutet. Die für die schlussendliche Nutzung relevante Temperatur und Fließgeschwindigkeit, muss dann durch zukünftige Probebohrungen bestätigt werden.

Beteiligung und Informationen für Bürgerinnen und Bürger 

Bereits seit 2021 hatte die badenovaWÄRMEPLUS die Bürgerinnen und Bürger in der Region im Rahmen eines groß angelegten Beteiligungsverfahrens aktiv über die Projektentwicklung informiert. Die Gemeinderäte in der Region und insbesondere ein Bürgerschaftrat aus zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern hatten die Umsetzung des Projekts befürwortet. Die 74 Empfehlungen, die der Bürgerschaftsrat in seinem Gutachten, formuliert hatte, sind teilweise schon umgesetzt oder werden im Laufe der weiteren Projektentwicklung be- und eingearbeitet.

In den nächsten Wochen und Monaten wird es umfangreiche Informationsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger in den potenziellen Gemeinden geben.

Weitere Informationen zu badenovas Engagement im Bereich Erdwärme gibt es unter www.erdwärme-breisgau.de.