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  • Nachhaltige Mobilität – Wir fördern die Mobilität der Zukunft

    Warum ist Mobilität so wichtig?

    Die meisten von uns sind mehrfach täglich auf ein Verkehrsmittel angewiesen: der Weg zur Arbeit, zum Supermarkt oder in den Urlaub muss zurückgelegt werden. Das macht Mobilität zu einem Grundbedürfnis und zu einem Teil unserer Lebensqualität für uns. Da jedoch gleichzeitig die Folgen von intensivem Straßenverkehr immer offensichtlicher werden, ist es umso wichtiger, unser Bedürfnis nach Freiheit und Mobilität in nachhaltige Mobilitätskonzepte zu übersetzen.

    Welche negativen Auswirkungen hat der Verkehr auf Mensch und Umwelt?

    Neben der Luftverschmutzung durch Treibhausgase ist auch die erhöhte Feinstaubbelastung in den Städten und Kommunen ein Problem. Feinstaub entsteht im Straßenverkehr bei den Verbrennungsprozessen im Motor oder durch Reifenabrieb und ist stark gesundheitsgefährdend.

    Des Weiteren kann auch der durch den Straßenverkehr entstehende Lärm Folgen für Mensch und Natur haben und Einfluß auf die Lebensqualität nehmen. Bei Menschen äußern sich diese vor allem in Form von erhöhter Stressbelastung, Hörschäden oder sogar Herz-Kreislauf-Problemen. Tiere hingegen werden teilweise in ihrem Jagdverhalten gestört oder zeigen Fluchtreaktionen, wenn sie mit Straßenlärm in Berührung kommen.

    Auch der Flächenverbrauch des Verkehrssektors ist enorm und zieht Folgen nach sich. Durch die Zerstörung ökologisch wertvoller Naturflächen und Lebensräume wird zum einen die Biodiversität gefährdet. Zum anderen können versiegelte Böden nicht mehr als Kohlenstoffsenken fungieren und ihre Fruchtbarkeit sowie weitere wichtige Eigenschaften gehen häufig irreversibel verloren.

    Was ist nachhaltige Mobilität und welche Rolle spielt sie im Innovationsfonds?

    Um mit nachhaltiger Mobilität die Verkehrswende umzusetzen, verfolgt man die beiden Ansätze der „Verkehrsvermeidung“ und „Verkehrsverlagerung“. Beide Ansätze verfolgen das Ziel, mit Maßnahmen die Emissionen von Fahrzeugen aller Verkehrsträger in unseren Verkehrssystemen zu verringern und so zum Klimaschutz beizutragen.

    Verkehrsvermeidung

    Das Prinzip der Verkehrsvermeidung verfolgt das Ziel, Verkehr zu vermeiden, d.h. dass eine Fahrt dann am umweltfreundlichsten ist, wenn sie gar nicht erst angetreten wird. Das Ziel ist also, dafür zu sorgen, dass manche Wege, die zuvor unverzichtbar waren, nicht mehr anfallen. Durch das Einführen von mehr Homeoffice können beispielsweise viele Fahrten zum Arbeitsplatz eingespart werden. Nachhaltige Mobilität im Sinne der Verkehrsvermeidung kann aber auch bedeuten, Fahrgemeinschaften und Carsharing stärker zu fördern, da somit nur ein Fahrzeug gebraucht wird, wo sonst mehrere nötig sind. Die so eingesparten Emissionen schonen die Umwelt und tragen zum Klimaschutz und einer gesteigerten Lebensqualität bei.

    Eine weitere Maßnahme, die zur Verringerung des Verkehrsaufkommens in unseren Verkehrssystemen beitragen kann, ist eine gute Stadtplanung nach dem Konzept der „Stadt der kurzen Wege“. Ziel ist es, Städte und Kommunen so anzulegen, dass Wohnraum, Arbeitsplatz, Einkaufsmöglichkeiten und Raum für Freizeitaktivitäten möglichst nah beieinanderliegen, damit kaum Wege mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Eine Möglichkeit, indirekt zur Verkehrsvermeidung beizutragen, ist das Einkaufen von regionalen Produkten, um lange Transportwege und Emissionen durch den Güterverkehr zu sparen.

    Was ist die Verkehrsleistung in unseren Verkehrssystemen?

    Die Verkehrsleistung sagt etwas darüber aus, welche Leistung ein Verkehrsträger erbringt. Dabei geht es um die beförderten Güter bzw. Personen pro Kilometer. Mit einer nachhaltigen Erhöhung der Verkehrsleistung der Verkehrsträger, reduziert man die Emmisionen und trägt zur Verkehrsvermeidung bei. Eine Maßnahme ist hier die Förderung des ÖPNV in Kommunen, mit dem Ziel, den individuellen Straßenverkehr zu reduzieren.

    Innovatives Mobilitätskonzept in Achern als Vorreiter der nachhaltigen Verkehrsplanung
    Nachhaltige Mobilität Rufauto Achern Baden Blitz

    Die Stadt Achern beispielsweise hat im Rahmen eines vom Innovationsfonds unterstützten Projektes als erste Mittelstadt ein Mobilitätskonzept entwickelt, um im Sinne der Verkehrsvermeidung den Individualverkehr zu verringern. Dafür wurde zum einen das „Rufauto“ eingeführt, das im Gegensatz zu einem Linienbus nur dann fährt, wenn direkte Nachfrage besteht. Im Vergleich zu Linienbussen fallen somit sowohl Kosten als auch Umweltbelastung durch Vermeidung von Leerfahrten geringer aus. Mithilfe des neuen Konzepts und der daraus resultierenden optimierten Verknüpfung zwischen Individualverkehr und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) konnte Achern die Attraktivität der ländlichen Bezirke steigern und gleichzeitig ein gutes Vorbild in Hinblick auf nachhaltige Mobilität abgeben.

    Verkehrsverlagerung

    Der Ansatz der Verkehrsverlagerung zielt darauf, den Verkehr, der nicht zu vermeiden ist, auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu verlagern. Dazu ist es wichtig, den ÖPNV in den Kommunen so zu optimieren, dass er für die breite Bevölkerung attraktiver wird und eine echte Alternative zum eigenen Auto darstellt. Die Herausforderung hier ist, dass das Angebot ausgeweitet werden kann und die Infrastruktur in Städten und Kommunen entsprechend ausgerichtet sein muss.

    Eine weitere Möglichkeit, Fahrten mit dem Auto zu ersetzen und nachhaltige Mobilität auszubauen, ist das Fahrrad. In vielen Städten gibt es deshalb die Möglichkeit, Fahrräder in verschiedenen Ausführungen zu leihen. Häufig kann je nach Bedarf zwischen herkömmlichem Fahrrad, E-Bike, Lastenrad oder auch E-Scooter gewählt werden. Doch in den ländlichen Kommunen sind die Herausforderungen solcher Konzepte an den Verkehr viel größer und es bedarf hier besondere Konzepte und Maßnahmen.

    Verbesserte Benutzerfreundlichkeit durch die Erweiterung des Fahrradverleihsystems in Offenburg
    Projekt 2020-02 Mobilitätsstation Kombinationsständer Offenburg Freizeitbad Stegematt

    Der Innovationsfonds unterstützt auch im Bereich Fahrradverleihsysteme und innovative Fahrradlösungen zahlreiche Projekte, um nachhaltige Mobilität zu fördern. In Offenburg sollen zum Beispiel in einem aktuell laufenden Projekt die bereits vorhandenen „Mobilitätsstationen“ so ausgebaut werden, dass eine gemischte Flotte, bestehend aus Stadträdern, Pedelecs, Lastenrädern und Elektro-Lastenrädern, zur Ausleihe bereitgestellt werden kann. Zudem soll eine neue Mobilitätsstation an der Hochschule Offenburg installiert werden, die optimal auf die Bedürfnisse der Studierenden abgestimmt ist und das Mobilitätskonzept in Offenburg abrundet.

    Lastenfahrräder sind ein gutes Beispiel wie auf das Auto oder den Lieferwagen für den täglichen Transport verzichtet werden kann. Sowohl für den privaten wie auch gewerblichen Einsatz werden diese immer attraktiver und treiben damit auch die Entwicklung und Anwendungsmöglichkeiten des Güterverkehr innerhalb von Kommunen voran.

    Fahrrad-Lastenanhänger für Kleintransport auf kurzen Strecken
    Carla Train Carla Cargo Lastenradanhänger

    Carlo Cargo ist ein weiteres Beispielprojekt, welches durch den Innovationsfonds in der Vergangenheit gefördert wurde. In einer weiteren Maßnahme wurde der Lastenanhänger mithilfe einer leistungsfähigeren, langlebigeren Batterie und verbesserter Lenkung und Motorbremse optimiert. So kann der Anhänger auf kürzeren Strecken noch optimaler als Ersatz für Autos oder Kleintransporter dienen und somit sowohl CO2 einsparen als auch die Lärmbelastung reduzieren.Der Lastenradanhänger von Carla Cargo steuert somit einen Teil zur Elektromobilität im Güterverkehr im kommunalen Raum bei.

    Der Fokus darf jedoch nicht nur auf dem Fahrzeug selbst liegen. Andere Verkehrsmittel benötigen gegebenenfalls auch eine andere Infrastruktur. Nur wenn diese bei der Entwicklung der Verkehrsbereiche mitgedacht werden, kann eine sinnvolle Verkehrsverlagerung in den Kommunen entstehen.

    Intelligente Led-Leuchten sorgen für sichere Radwege

    Für Fahrradfahrer bedeutet in erster Linie eine verbesserte und angepasste Infrastruktur, dass sie sich sowohl in den Städten als auch auf dem Land sicher fühlen können. Die Gemeinden Gundelfingen und Vörstetten gehen hierbei mit gutem Beispiel voran. Mithilfe des Innovationsfonds haben sie auf den Radwegen zwischen ihren Ortschaften solarbetriebene LED-Leuchten installiert. Die Leuchtdauer sowie die Intensität sind flexibel regelbar. Ein Bewegungsmelder registriert, wann Fahrradfahrer oder Fußgänger kommen, woraufhin die Intensität erhöht wird. Mit diesem Konzept wird möglichst energiesparend dafür gesorgt, dass die Radwege auch bei Dunkelheit sicher zu benutzen sind.

    Umweltverträgliche Antriebstechniken müssen gefunden werden

    Nachhaltiger Verkehr und Verkehrsverlagerung bedeuten auch, altbekannte Konzepte so zu verändern, dass sie umweltschonender sind. Für das Auto beispielsweise müssen emissionsärmere Kraftstoffe gefunden werden. Mit der Entwicklung von Biokraftstoffen, der Wasserstoff-Technologie und Elektromotoren wurden hier bereits große Fortschritte erzielt. Eine perfekte Lösung gibt es jedoch noch nicht. Denn Elektromobilität ist auch nur dann eine echte Alternative, wenn der zum Motorantrieb benötigte Strom der Fahrzeuge aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Darüber hinaus ist die Produktion der Batterien zum heutigen Zeitpunkt sowohl hinsichtlich ökologischer als auch sozialer Nachhaltigkeit sehr problematisch.

    Wie sieht die Zukunft der nachhaltigen Mobilität aus?

    Um Nachhaltigkeit zum neuen Standard im Verkehrssektor zu machen, reicht es nicht aus, neue Antriebstechniken zu entwickeln. Der Ausbau der Elektromobilität in allen verkehrsbereiche kann dabei nur einen Teil der Lösung ausmachen. Viel wichtiger ist eine Verhaltensänderung der breiten Bevölkerung und der Ausbau der benötigten Verkehrsträger in Städten und Kommunen. Dazu ist es nötig, das Bewusstsein der Menschen für Umweltprobleme zu schärfen und verschiedene Anreize, auch wirtschaftlicher Art zu schaffen. Bis es gelingt, nachhaltige Mobilität vollständig in die Praxis umzusetzen, wird es noch eine Weile dauern. Doch nicht zuletzt die Projekte des Innovationsfonds stimmen zuversichtlich, dass die Verkehrswende zu schaffen ist.

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