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    PV-Anlagen für die Steckdose | 2019-06

    In diesem Projekt wurde untersucht, ob Mirko-Solaranlagen (Mikro-PV), die man z.B. am Balkon installieren kann, technisch und wirtschaftlich machbar sind.

    Projektdaten  
    Projektname PV-Wechselrichter für Mikoi-PV-Anlagen
    Projektnummer 2019-06
    Projektart Forschung und Studien
    Projektträger badenova AG & Co. KG
    Laufzeit 01.02.2019 - 01.12.2020
    Fördersumme 88.711 €

    Photovoltaikanlagen, die sich ohne Installation in die Steckdose stecken lassen

    Normal große Solarstromanlagen (PV-Anlagen) bestehen aus mehreren technischen Komponenten, die eine funktionale Einheit bilden. Dazu gehören die meist mehrere Quadratmeter großen Solarmodule, die auf den Dächern oder als Freiflächenanlagen installiert werden, ein oder mehrere Wechselrichter, die den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandeln, die Installationsvorrichtung einschließlich Einspeisungszähler und die Kabelverbindungen zwischen Modulen, Wechselrichtern und der Einspeisestelle. Was eine herkömmliche Solarstromanlage in Groß ist, versucht man bei einer Mikro-PV-Anlage in Klein zu realisieren. Es handelt sich dabei um eine kleine, einfache(re) Ausgabe großer Solaranlagen mit ein bis zwei Solarmodulen.

    Mit der Mini-PV-Anlage über die Steckdose Strom einspeisen

    Anders als für die großen Anlagen braucht man für diese Mini-Solaranlagen nicht unbedingt ein Solardach, sondern kann sie im Garten, auf der Terrasse, auf dem Balkon, an der Fassade, auf einem Carport oder Garagendach installieren. Installation und Inbetriebnahme der Mini-Anlagen soll besonders einfach sein, wobei die Mikro-PV-Anlagen in der Regel nur zur Einspeisung über die Steckdose ins Hausstromnetz oder eine kleinere Batterie konzipiert sind. Dazu ist der Wechselrichter der Mikro-PV-Anlage meist herstellerseitig integriert, so dass die Solaranlage darüber direkt an das 230-Volt-Stromnetz der Hausinstallation angeschlossen und der Solarstrom ins Haushaltsstromnetz eingespeist und dort verbraucht werden kann.

    Das Projekt sollte die technische Realisierbarkeit von Mikro-PV-Systemen in der Region demonstrieren. Dabei standen die Handhabung, die Einsatzmöglichkeiten und die wirtschaftliche Seite der Nutzung von Mini-PV im Fokus. Darüber hinaus wurden Handlungsempfehlungen für die vom Anlagenbetrieb betroffenen Akteure (Anlagenverkäufer, Netzbetreiber, Vermieter, Feuerwehr, …) erarbeitet. Dazu wurden im Projekt Anwendungsgebiete gesucht, in denen ein Mini-PV-System beispielgebend installiert wurde. Anhand dessen wurden neben einer öffentlichkeitswirksamen Berichterstattung und Maßnahmen zur Aufklärung der interessierten Öffentlichkeit und relevanter Stakeholder, auch mögliche Geschäftsmodelle für die badenova im Hinblick auf Mikro-PV geprüft, um eine weitere, aber sichere Verbreitung der Mini-Anlagen zu ermöglichen. Zwei Jahre später ist aus einer Kooperation mit der Energieversorgung Mittelrhein Solarista entstanden – ein Online-Shop für Mini-PV-Anlagen, dessen Ziel es ist, die Energiewende deutschlandweit voranzutreiben. Dazu betreibt die badenova GrünHausEnergie, einen Online-Shop für Mini-PV-Erweiterungen und Zubehör

    Anwendungsgebiete für die mobilen Solaranlagen

    Die beispielhaften, unterschiedlichen Anwendungsgebiete (geplant waren eine Aufstellung im Garten, eine Nutzung auf einem Carport oder einer Gartenscheune, eine Montage an einem Südbalkon im Mehrfamilien-Mietshauses, eine Nutzung in einer öffentlichen Einrichtung/Schule, eine Installation in einem Außengebäude der badenova sowie weitere in unterschiedlichen Mietswohnungen) dienten als Testfälle, bei denen auf der einen Seite alle technisch notwendigen Komponenten installiert, sowie dokumentiert wurden und auf der anderen Seite überprüft wurde, ob sich diese Komponenten gemäß der Spezifikation verhalten. Zusätzlich dazu wurde ein mobiles Mikro-PV-System zu Demonstrations- und Aufklärungszwecken aufgebaut.

    Skalierung von Balkonsolaranlagen

    Ziel des Vorhabens ist es somit, die Rahmenbedingungen für eine effiziente, reibungsfreie Skalierung der Balkonsolaranlagen zu erörtern und maßgeblich zu unterstützen. Neben der Bereitstellung einer funktionierenden technischen Lösung, gilt es die Prozesse zu optimieren, die Schwachstellen transparent zu machen und Potenziale aufzuzeigen. Denn nur wenn der gesamte Prozess von der Idee einer eigenen Mini-Photovoltaik-Anlage über Kauf, Anmeldung, elektrischer Montage, baulicher Anbringung und Inbetriebnahme möglichst reibungsfrei funktioniert, kann die Technologie einer Solaranlage das volle Potenzial entfalten. Kaum eine andere Lösung befähigt eine so breite Nutzergruppe ökologisch aktiv in der Energiezeugung mitzuwirken, Strom direkt vor Ort zu erzeugen und so einen Beitrag für eine ökologische Energieerzeugung zu leisten.

    Das Projekt lieferte durch den gewählten breiten Ansatz und der schon während dem Projekt geplanten Öffentlichkeitsarbeit kontinuierlich Ergebnisse, welche neben den veröffentlichten Zwischenberichten auch auf weiteren Seiten Informationen rund um die Mikro-PV-Anlagen (auch Balkonsolar-Anlagen genannt) lieferten.

    Wie einfach sich eine Mikro-PV-Anlage anzumelden ist, erklärt Energiepionier Hannes Fugmann anschaulich im Videobeitrag - Balkonsolaranmeldung kurz erklärt!

    Weiterführende Informationen finden sich unter anderem auf:

    • bnNETZE - Informationen zu der Anmeldung von Mikro-PV-Anlagen beim regionalen Netzbetreiber.
    • balkon.solar - Informationen zu Anschaffungskosten und Installation von Balkon-Solaranlagen
    • pvplug.de - Übersicht und Bewertung unterschiedlicher am Markt erhältlicher Anlagen
    • Blog Energievoll - Balkonsolar - Alles was man über Balkonsolaranlagen wissen muss

    Drei wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt

    • Der Kauf einer Mikro-PV-Anlage geht schnell und ist leicht. Umso wichtiger ist es, vorher zu prüfen, ob der Vermieter oder die Miteigentümer der Installation zustimmen, eine Einspeisesteckdose vorhanden ist, der Aufstell- oder Montageort für die Mikro-PV-Anlage geeignet ist, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten für eine Installation ausreichen und/oder eine Fachkraft zur Installation hinzuzuziehen ist. Siehe dazu auch den Leitfaden für die Inbetriebnahme einer Mini-PV-Anlage im Anhang zum Projekt-Abschlussbericht.
    • Über einen notwendigen Zählerwechsel und die Anmeldung beim Netzbetreiber wird viel diskutiert. In der Praxis aber bieten immer mehr Netzbetreiber ein vereinfachtes Anmeldeverfahren an und der Zählerwechsel ist fast immer nur dann problematisch, wenn nicht nur der Zähler sehr alt ist, sondern auch die gesamte sonstige Elektro-installation des Hauses. Mit dem weiteren Rollout von modernen Messeinrichtungen, die ein kluger Netzbetreiber von sich aus gleich als Ein- und Ausspeisezähler parametriert, wird sich die Abstimmung mit dem zuständigen Netzbetreiber weiter vereinfachen, ebenso bei Netzbetreibern, die einen Zählerwechsel zu einer modernen Messeinrichtung kostenlos anbieten.
    • Am Markt erhältliche Mikro-PV-Anlagen sind oft nur auf den ersten Blick günstig, sicher und für ihren Anwendungszweck optimiert. Die häufig verkauften, schweren Aufdachmodule sind an einem Balkongeländer oft nur schwer zu befestigen, teuer im Transport und für Über-Kopf-Installationen und bei Verschattungen ungeeignet. Zeit und Kosten sind für Handwerker, Montage und Anmeldungen einzukalkulieren. Wer vor allem auf die Wirtschaftlichkeit seine Mikro-PV-Anlage aus ist, sollte vor dem Erwerb der Anlage eine Gesamtkostenbetrachtung bzw. einen Vergleich verschiedener Anlagenvarianten durchführen – und natürlich auch den Zeitaufwand für diesen Vergleich berücksichtigen.

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